Welchen spezifischen Beitrag leistet der Beruf bei der Patientenversorgung?
Physiotherapie arbeitet auf der Grundlage der ICF-Komponenten in der Struktur- und Funktionsebene, im Bereich Aktivitäten und Partizipation sowie unter Berücksichtigung der Umweltfaktoren (z.B. Hilfsmitteleinsatz)
Prävention: In der Primärprävention und (betrieblichen) Gesundheitsförderung auf der Grundlage von § 20 SGB V. Im Rahmen der Sekundärprävention Angebote zur Gesunderhaltung nach Krankheitsereignis, Funktionstraining bei bestimmten Krankheitsbildern wie z.B. Osteoporose, rheumatoide Arthritis.
Kurative Medizin: Behandlung von akuten und chronischen Erkrankungen, Entwicklungs- und Funktionsstörungen, psycho-physische Störungen, Verletzungsfolgen sowie nach Operationen in den Bereichen Haltung und Bewegung, innere Organe und Nervensystem mit dem Ziel, sie zu heilen, zu lindern oder Verschlimmerungen vorzubeugen.
In der Palliativmedizin wird Physiotherapie eingesetzt zur Schmerzlinderung, Linderung oder Vorbeugung von Sekundärbeschwerden und damit zur Verbesserung der Lebensqualität.
Rehabilitation: in der medizinischen Rehabilitation nach Krankheiten oder Unfällen, in der beruflichen Rehabilitation zur Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit.
Mit welchen drei Berufen erfolgt eine besonders intensive Zusammenarbeit?
Arzt / Ärztin
Heilmittelerbringer/in (z. B. Ergotherapeut/in)
Gesundheits-, Kranken-und Altenpfleger/innen
Tätigkeitsorte:
Krankenhaus
Reha-Einrichtung
ambulante Pflegeeinrichtung
öffentlicher Gesundheitsdienst
Forschungseinrichtung
zugelassene Praxis
Gesundheitswirtschaft
stationäre Pflegeeinrichtung
Beratungsstelle
Voraussetzungen für den Zugang zur Ausbildung bzw. zum Studium:
Realschulabschluss oder Mittlere Reife oder gleichwertiger Abschluss
ein Hauptschulabschluss plus eine mindestens zweijährige Ausbildung
Mindestalter:
Art der Ausbildung:
Staatlich anerkannte Fachschule, Ausbildungsberuf und ggf. zusätzlich entweder parallel oder im Nachgang zur Ausbildung ein Hochschulstudium. Seit 2010 grundständiges Hochschulstudium im Rahmen einer Modellklausel möglich.
Dauer der Ausbildung:3 Jahre
Ziel der Ausbildung:
Die Ausbildung soll entsprechend des Berufs insbesondere dazu befähigen, durch Anwenden geeigneter Verfahren der Physiotherapie in Prävention, kurativer Medizin, Rehabilitation und im Kurwesen Hilfen zur Entwicklung, zum Erhalt oder Wiederherstellung aller Funktionen im somatischen und psychischen Bereich zu geben und bei nicht rückbildungsfähigen Körperbehinderungen Ersatzfunktionen zu schulen.
Ausbildungsinhalte/ -fächer:
Gemäß Ausbildungs- und Prüfungsverordnung als Bestandteil des MPHG:
Bewegungslehre
allgemeine und spezielle Krankheitslehre
Anatomie
Physiologie
Berufskunde
Pädagogik
Befund- und Untersuchungstechniken
Behandlungstechniken
Trainingslehre
Bewegungserziehung
Massage-, Elektro-, Hydrotherapie
Hygiene
Erste Hilfe
methodische Anwendung der Physiotherapie in medizinischen Fachgebieten
praktische Anwendung der Physiotherapie in medizinischen Fachgebieten
Physik und Biomechanik
Sprache und Schrift
Psychologie, Soziologie
Gesetzliche Grundlage:
Masseur- und Physiotherapeutengesetz vom 26.05.1994 (BGBl. I S. 1084) MPhG
Art des Gesetzes:
Bundesgesetz
Letzte Änderung der gesetzl. Grundlage:
25.09.2009
Berufsverband:
Bundesverband selbstständiger Physiotherapeuten - IFK e. V.
Deutscher Verband für Physiotherapie (ZVK) e. V.
Physiotherapieverband e. V. Bundesverband (VDB)
Verband Physikalische Therapie - Vereinigung für die physiotherapeutischen Berufe e. V. (VPT)