Grussworte an den 101. Deutschen Ärztetag 1998 in Köln
 
1.

 

Grußwort des Mitgliedes des Rates Belorussische Ärzteassoziation
Prof. Dr. med. Igor Korol 
2.

 

Grußwort des Vorsitzenden des Schlesischen Medizinerverbandes
Dr. med. Anton Kost 
3.

 

Bericht des Vorsitzenden des Schlesischen Medizinverbandes
Dr. med. Anton Kost 
 
 
 

 

Grußwort
des Mitgliedes des Rates Belorussische Ärzteassoziation
Prof. Dr. med. Igor Korol
 

 
Sehr geehrter Herr Präsident, sehr geehrte Damen und Herren,

zum 101. Deutschen Ärztetag übermittle ich Ihnen im Namen der Belorussischen Ärzteassoziation und dessen Präsidenten Michail Kisselew die besten Grüße und Wünsche für ein gutes Gelingen.

Unsere Ärzteorganisation existiert seit ca. 6 Jahren und besteht überwiegend aus Enthusiasten. Wir verstehen gut, daß viele medizinische Probleme besser, beziehungsweise nur im Rahmen ärztlicher Selbstverwaltung gelöst werden können, als im System der harten bürokratischen Administration.

Das deutsche Gesundheitswesen hat ein festes Fundament, das vor rund 125 Jahren gelegt wurde - ärztliche Selbstverwaltung und solidarische Versicherung. Dieses Fundament bildet die Voraussetzung, so daß die Grundprinzipien der deutsche Medizin nicht durch politische Stürme ruiniert werden.

Die Beziehungen zwischen unseren beiden ärztlichen Organisationen entwickelten sich in den letzten vier Jahren langsam aber sicher. Die Frage, wie unsere Medizin finanziert werden kann, ist für uns heute besonders aktuell.

Der Arzt ist zentrale Figur im Gesundheitssystem. Die Möglichkeiten klinischer Medizin befinden sich heute auf einem nie gekannten Niveau. Mehr als 40.000 Ärzte in der Republik Belarus (bei 10 Millionen Einwohnern) und über 300.000 Ärzte in der Bundesrepublik Deutschland (bei 80 Millionen Einwohnern) sorgen Tag und Nacht dafür, daß diese Möglichkeiten effektiver ausgenutzt werden können. Dies ist erforderlich, aber wegen fehlender Finanzmittel und fehlender alternativen Finanzmöglichkeiten ist das Resultat dieser Bemühungen nicht dementsprechend.

Sie geben uns die Möglichkeit, die Erfahrungen Deutschlands auf dem Gebiet der Sozialversicherung und der medizinischen Versorgung kennenzulernen. Ihre Erfahrungen mit den Gesundheitswesenreformen zeigen uns, wie man kürzer zum Ziel kommen kann.

Das deutsche Gesundheitswesen ist ein dialektisch dynamisch entwickeltes System. Wir sind fest davon überzeugt, daß zahlreiche Schwierigkeiten zu überwinden und zu bezwingen sind. Die weißrussische Ärzteschaft wünscht dem 101. Deutschen Ärztetag einen erfolgreichen Verlauf.

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Grußwort
des Vorsitzenden des Schlesischen Medizinerverbandes
Dr. med. Anton Kost

 

Herr Präsident,

sehr geehrte Damen und Herren,

ich habe die Ehre als Vorsitzender des Schlesischen Medizinerverbandes herzliche Grüße von deutschstämmigen Ärzten, die bis heute noch in Schlesien leben zu übersenden. Gleichzeitig möchte ich mich sehr für unsere Einladung und für die Möglichkeit an dem Ärztetag teilzunehmen, bedanken. Wir versuchen, mit Ihnen, insbesondere mit denen, die schlesischer Abstammung sind, zum Wohle der schlesischen Bevölkerung und des schlesischen Medizinertums zusammenzufinden.

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Bericht
des Vorsitzenden des Schlesischen Medizinverbandes
Dr. med. Anton Kost
Über die Gründung eines Ärzteverbandes wurde schon seit vielen Jahren diskutiert, sowohl im Breslauer Generalkonsulat und im Verband der deutschen soziokulturellen Gesellschaften in Polen -VdG- als auch in Bezirksvorständen Oppeln, Kattowitz und Tschenstochau war man sich dessen bewußt, daß so eine Organisation von großem Nutzen wäre und einen wichtigen Tätigkeitsbereich ausfüllen würde.

Nach Gesprächen im Generalkonsulat Breslau wie auch im VdG in Oppeln hat sich eine Initiativgruppe - A. Kost, S. Olschowka, A. Horzela, B. Kosak - gebildet, die einen Satzungsentwurf ausgearbeitet und mit Ärzten Gespräche über eine eventuelle Mitgliedschaft im künfitgen Verband geführt hat. Es zeigte sich bald, daß nur sehr wenige Ärzte deutscher Abstammung in drei Wojewodschaften tätig sind. Ferner haben einiger - vor allem junge - Ärzte aus Furcht vor Repressalien auf eine Mitgliedschaft verzichtet.

Unter diesen Voraussetzungen hat die Initiativgruppe den Beschluß gefaßt, den vorgesehenen Ärzteverband in einen Medizinischen Verband umzubenennen, um auch Verterinärmedizinern, Zahnärzten, Apothekern etc. den Beitritt zu ermöglichen.

Als Sitz des Verbandes wurde vom Generalkonsulat Breslau Gleiwitz vorgeschlagen, was auch akzeptiert wurde. Es ist gelungen, als Untermieter zwei Räume im Sitz des örtlichen DFK-Kreisverbandes anzumieten, was sich für den Verband als ausgesprochen günstig - geringe Miet- und Austattungskosten, Alarmanlage - erwiesen hat!

Der Schlesische Medizinerverband wurde am 7. Juni 1995 beim Gericht Kattowitz registriert. In den Vorstand wurden am 23. Juni 1995 7 Mitglieder gewählt. Vorsitzender wurde Dr. A. Kost. Der Vorstand des Medizinerverbandes beantragte beim VdG-Opplen die Aufnahme als assoziiertes Mitglied. Dies wurde am 22. Juli 1995 auf der Verbandsratssitzung akzeptiert und als Mitglied aufgenommen. Unsere Tätigkeit wird größten Teils aus Mitteln des Bundesinneministeriums unterstützt.

Die wichtigsten Ziele des Verbandes sind

  1. Zusammenarbeit von Ärzten und anderen Personen mit Universitätsausbildung im medizinischen Bereich, die den Gesundheitsschutz und die weitere Entwicklung der Medizin fördern wollen.
  2. Weitere Entwicklung und das Propagieren der Medizinen, sowohl in der Theorie als auch in Praxis, Anregungen der Mitglieder für wissenschaftliche Arbeit und das Bestreben nach fortlaufender Weiterbildung.
  3. Zusammenarbeit mit ausländischen Forschungszentren - besonders mit Deutschen, die über bedeutende Kennisse verfügen, die Erleichterung von Kontakten, sowie Promotionen.
  4. Unterstützung von wissenschaftlicher Tätigkeit und Herausgabe einer Zeitschrift als Organ der Gesellschaft.
  5. Hilfe und Untersützung beim Erwerb von medizinischen Apparaten und Ausstattung.
  6. Interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen Gesellschaften.
  7. Organisieren von Versammlungen, Konferenzen und wissenschaftlichen Kongressen.
  8. Tätigkeit im Bereich von Schulungen und die Herausgabe von Zeitschriften.
  9. Zusammenarbeit mit staatlichen Behörden, gesellschaftlichen Organisationen, wissenschaftlichen Gremien, Ärztekammern und anderen Institutionen in Polen, Deutschland und anderen Ländern.
  10. Aktivierung der Zusammenarbeit mit sowohl im In- als auch Ausland wohnenden Ärzten besonders aber mit Ärzten in Deutschland im wissenschafltichen, gesellschaftlichen, sowie kulturellen und ökonomischen Bereich.
  11. Bemühungen im eine effektive Zusammearbeit zwischen verschiedenen Verwaltungseinheiten des Gesundheitswesens in Polen und in Deutschland. Konsultationen und fachliche Unterstützung bei eventueller Verteilung von aus Deutschland oder anderen Ländern eingeführten medizinischen Apparaturen für Einrichtungen des Gesundheitswesens in Polen.
In unserer bisherigen Tätigkeit ist es uns gelungen immer größeren Einfluß auf die Verteilung von medizinischer Ausstattung zu gewinnen, die aus der Bundesrepublik über verschiedene Hilfsorganisationen bei uns eintreffen. Diese kostbare Hilfe dient den Einrichtungen, die am meisten hilfsbedürftig sind. Wir versuchen, leider immer noch mit geringem Erfolg, hier in Deutschland ein Meldeamt zu gründen, wo Krankenhäuser, Kliniken und andere Gesundheitseinrichutngen ihre Überschüsse verschiedenster Art melden. Unser Vorschlag ist, daß die Funktion das DRK übernehmen möchte. Es wurden unsererseits alle Landesärztekammern angeschrieben - mit Satzungen - und Vorschlägen für eine Zusammenarbeit unterbreitet.

Geantwortet haben alle Ärztekammern. Mit einigen haben wir bereits interessante Kontakte aufgenommen. Ebenso hat unser Verband Kontakte zu Kliniken in der Bundesrepublik aufgenommen. Die erfolgreichste Zusammenarbeit besteht zwischen dem Heidehaus in Hannover und unserem Verband.

40 Ärzte und Personen medizinischer Berufe unseres Verbandes hatten bereits im Heidehaus Praktika absolviert. Sie haben hier die neusten Methoden der Diagnostik des Heilens und der Verwaltung kennengelernt.

Weitere Zusammearbeit besteht mit dem Krankenhaus in Meinningen/Thüringen. Wir versprechen uns auch hiervon eine Bereicherung für unseren Verband.

Unsere Mitgleider standen über 50 Jahre notgedrungen Abseits der wissenschaftlichen Zusammenarbeit in Europa. Jetzt, da alles von einem geeinten Europa spricht, ist es unumgänglich, daß sich der Verband um den Anschluss bemüht. Wir hoffen, daß wir keine Fehlbitte getan haben und Sie uns nach besten Kräften unterstützen werden.

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