Top II: Novellierung der (Muster-)Berufsordnung

Dr. Rothe, Niedersachsen:

Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Zum einen meine ich, dass die Regelungskompetenz eindeutig in die Hände der Kammern gehört. Die Sozialgerichte haben uns das so vorgegeben. Zum anderen möchte ich ebenso wie Herr Flenker den Blick auf unsere Patienten richten. Die Patienten sollten sich anhand der Schilder orientieren. Die Schilder sollen nicht vorrangig zur Selbstdarstellung der Kolleginnen und Kollegen dienen.

In diesem Zusammenhang möchte ich Ihnen folgende kleine Anekdote erzählen. Ein mir sehr nahe stehender älterer Herr, der durchaus noch einen sehr kritischen Geist hat und eine Universitätslaufbahn durchlitten hat, hat seine Ehefrau nach einer Hüftoperation in eine Reha-Klinik gebracht. Er kam ganz beruhigt wieder und berichtete mir: Das ist ein ganz toll qualifizierter Chefarzt, dort ist meine Frau in besten Händen, er ist vierfacher Facharzt. Als ich ihn fragte, was er denn in dieser Beziehung wisse, antwortete er mir: Der ist Facharzt in Orthopädie, für Physikalische Therapie, für Chirotherapie und für Sportmedizin.

Wenn dies das Ergebnis der Schilderordnung sein soll, dann handelt es sich um eine krasse Fehlinformation. Wir müssen alles daransetzen, unsere Patienten richtig zu informieren.

(Beifall)

Prof. Dr. Hoppe, Präsident:

Danke sehr. - Als nächster Redner bitte Herr Pickerodt aus Berlin.


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