Top II: Novellierung der (Muster-)Berufsordnung

Dr. Munte, Bayern:

Ich muss Ihnen Recht geben: Die Praxisverbünde kommen. In München gibt es mittlerweile zehn GmbHs. Das sind Verbundsysteme, wenn auch keine offiziellen. Sie haben mehr Wirkung als offizielle Formen. In diesen Verbünden sind rund 1 000 Münchener Ärzte zusammengeschlossen. Es gibt zehn GmbHs mit jeweils etwa 100 Ärzten, die mittlerweile in sechs Kliniken die Bereitschaftsdienste mitgestalten und in wesentlichen Teilen auch übernommen haben.

Das, was die Berufsordnung als Ziel vorsieht, gibt es in der Realität bereits. Ich finde den Antrag des Vorstands zukunftsweisend, meine aber, dass wir mit der Abstimmung darüber durchaus noch ein Jahr warten können. Solange wir nämlich nicht wissen, wie der Rahmenvertrag für die integrierte Versorgung aussieht, ist uns auch nicht bekannt, wie sich die Entwicklung hinsichtlich der Verbünde darstellen wird. Die Berufsordnung schlägt eine zielgerichtete Antwort der Ärzteschaft im Hinblick auf die integrierte Versorgung vor, damit die Ärzte von den Kassen nicht gekauft werden können, sondern damit sie sich selbstständig in solchen Organisationen weiterentwickeln können und ihre Selbstständigkeit gegenüber den Kassen bewahren können.

Insofern ist der Antrag des Vorstands hervorragend. Ich weiß aber nicht, wie der Rahmenvertrag aussehen wird. Insofern haben wir ohne weiteres noch Zeit, diesen Punkt auf dem nächsten Deutschen Ärztetag zu diskutieren. So lautet mein Vorschlag.

Prof. Dr. Hoppe, Präsident:

Schönen Dank, Herr Munte. - Als nächster Redner bitte Herr Baumgärtner.


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