TopIV: Eckpunkte zur Novellierung der (Muster-)Weiterbildungsordnung

Dr. Windhorst, Westfalen-Lippe:

Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich hatte gar nicht gedacht, nach einem so wertvollen Redner an die Reihe zu

kommen. Weiterbildung ist ein kontinuierlicher Reformprozess, nichts Statisches.

(Beifall)

Die Weiterbildung ist in keiner Weise in den Schubladen zu halten oder mit dem Mantel der Liebe zuzudecken.

Auch ich war 1992 dabei. Ich spreche hier aber nicht als ein Veteran, der zurückblickt, sondern ich möchte mit dem Blick auf die Perspektive für die nächsten Jahre diskutieren. 1992 war das notwendige Ergebnis einer Entwicklung über viele Jahre. Wir konnten jetzt über acht Jahre Erfahrungen sammeln. Wir haben registriert, wo es kneift.

Wir haben den Erfahrungen entnehmen können, dass es für die Weiterbilder ein Horror ist, mit diesem Regelwerk gezielt vernünftige Weiterbildung zu betreiben. Jeder, der in der Kammer mit tätig ist, weiß, dass sich viele Weiterbilder aus der Weiterbildung abgemeldet haben, weil es unbequem oder gar unmöglich war, ihrer Meinung nach vernünftig zu arbeiten. Der Marburger Bund hat Anträge gestellt, bei denen es ganz wichtig ist, dass wir sie akzeptieren, um Grundsätzen der Praktikabilität zum Durchbruch zu verhelfen.

Auch die Weiterzubildenden wurden in ein Labyrinth gestoßen, bei dem sie sich zunächst einmal zurückgelehnt und erklärt haben: Wir tun erst einmal gar nichts, wir schauen, wie es gehen wird. - Das geht aber nicht. Wir wollen für die Zukunft ein Gesundheitssystem, das sich auf vernünftig weitergebildete Kolleginnen und Kollegen stützen kann, damit die PatientenVersorgung genauso gut ist wie 1995, möglichst sogar besser.

Herr Raidt hat bereits ausgeführt, dass wir hier Selbstdisziplin üben und nicht im Detail diskutieren sollten. Wir wollen die Eckpunkte besprechen und die Rahmenbedingungen festlegen. Deshalb habe ich den Antrag IV-32 gestellt. Besonders liegen mir die Transparenz und die Praktikabilität am Herzen. Bei der Praktikabilität gibt es meiner Meinung nach einen ganz wichtigen Ansatz: Wir müssen aus der Erfahrung heraus feststellen, dass die Weiterbildung nicht mehr nur im Krankenhaus stattfindet. Hier gewinnt der vertragsärztliche Bereich immer mehr an Einfluss. Das müssen wir bei unseren Beratungen berücksichtigen.

(Beifall)

Wir müssen uns darüber unterhalten, inwieweit wir Ausformulierungen vornehmen wollen. Wir müssen sehen, wo wir im Sinne der Weiterzubildenden die besten Zuordnungen vornehmen können. Das liegt dann auch im Sinne der Weiterbilder. Ich hoffe, Sie können meinen Antrag unterstützen und führen hier eine behutsame Weiterbildungsdebatte.

Vielen Dank.

(Beifall)

Prof. Dr. Hoppe, Präsident:

Schönen Dank, Herr Windhorst. - Als nächster Redner bitte Herr Seeger aus Hessen.


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