TopIV: Eckpunkte zur Novellierung der (Muster-)Weiterbildungsordnung

Dr. Mothes, Mecklenburg-Vorpommern:

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich möchte Herrn Windhorst Recht geben, der gestern erklärt hat: Nach 1992 haben wir erfahren, wo es kneift. Ich fand den Beitrag von Herrn Beyerle zu Beginn unserer heutigen Sitzung durchaus gerechtfertigt, als er ausführte, dass viel Wildwuchs entstanden ist. Ich möchte die Ausführungen von Herrn Koch zur Gebietsdefinition folgendermaßen ergänzen. Herr Koch hat die vier wesentlichen Kriterien der Gebietsdefinition genannt, wie sie auf dem Ärztetag 1992 beschlossen wurden: Prophylaxe, Erkennung, Behandlung, Rehabilitation.

Es fehlt aber ein Kriterium, das wir in Mecklenburg-Vorpommern eingeführt haben - dafür haben wir in Mecklenburg-Vorpommern von anderen Ärztekammern immer wieder Schläge bekommen - und dessen Einführung auch erforderlich ist, nämlich das Alter. Im Zusammenhang mit Antrag 22, der sich mit der Klinischen Geriatrie befasst, werden wir über diesen Faktor sowieso reden müssen. Dort wird auf das biologisch fortgeschrittene Alter Bezug genommen. Ebenso haben wir die Wachstumsphase im Kindesalter zu berücksichtigen. Wir hatten in Mecklenburg-Vorpommern mit der 1992 erfolgten Erweiterung der Gebiete keine Probleme, weil in unserer Weiterbildungsordnung definiert ist: Der Internist hat sich grundsätzlich mit dem Erwachsenen zu befassen, der Pädiater hat sich mit dem Kind zu befassen. Denken Sie bitte nicht, dass dies etwas Nebensächliches ist. Es hat uns viel Ärger erspart. Wir sollten uns ihn auch zukünftig ersparen.

Vielen Dank.

(Vereinzelt Beifall)

Prof. Dr. Hoppe, Präsident:

Vielen Dank. Ich betrachte Ihre Ausführungen, Herr Mothes, so, dass Sie zur Gebietsdefinition ganz allgemein Stellung genommen haben: Welchen Charakter hat sie? Welchen Sinn hat sie? Was muss bei den Weiterbildungszielen berücksichtigt werden? Die Berücksichtigung älterer Menschen soll einen besonderen Punkt darstellen. So müssen Ihre Ausführungen, Herr Mothes, wohl verstanden werden. Anderenfalls hätte Ihr Beitrag nicht zum Thema Gebietsdefinition gepasst. Wir reden hier jetzt nur über die generellen Fragen: Was ist, strukturell gesehen, die Gebietsdefinition? Was ist, strukturell gesehen, das Ziel der Weiterbildung?

Ich sage das nur, damit wir bezüglich des Themas, bei dem wir uns befinden, nicht ins Schlingern geraten. Ich hoffe, ich habe Sie richtig verstanden.

Dr. Mothes, Mecklenburg-Vorpommern:

Herr Präsident, das Kindesalter ist aber genauso zu berücksichtigen, wie Sie es soeben für den alten Menschen ausgeführt haben. Ich bin ja Kinderarzt.

Prof. Dr. Hoppe, Präsident:

Vielen Dank. - Als nächster Redner bitte Herr Thierse aus Berlin.


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