TopIV: Eckpunkte zur Novellierung der (Muster-)Weiterbildungsordnung

PD Dr. Raidt, Westfalen-Lippe:

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich möchte im Anschluss an die Ausführungen von Herrn Crusius ganz kurz etwas zur Facharztdefinition sagen. Ich möchte neben dem Präsidenten der Bayerischen Landesärztekammer, Herrn Koch, auch deren Hauptgeschäftsführer, den Kollegen Amarotico, dafür würdigen, dass sie sich intensiv und philosophisch mit der Gebietsdefinition beschäftigt haben. Ich muss neidlos anerkennen: Sie ist wesentlich besser als das, was wir bisher haben, fördert sie doch mehr Zeugnisehrlichkeit, fördert sie die Machbarkeit und die Erlernbarkeit, erspart sie uns die schwierigen Zuordnungsfragen, die unsere Ausschüsse fast totschlagen.

Ich möchte an dieser Stelle eine Sorge zerstreuen, die ich im Vorfeld dieses Ärztetags vielfach vernommen habe, nämlich dass der ambulant tätige Facharzt und der stationär tätige Facharzt etwas Unterschiedliches seien. Wir möchten Ihnen garantieren: Das ist ein absolut identischer Begriff, eine absolut kongruente Definition.

Ich komme zu den chirurgischen Fächern. Liebe Kolleginnen und Kollegen, die Sie die entsprechenden Anträge gestellt haben: Wenn Sie Ihre Anträge als Appell verstehen, dann sprechen Sie uns als Ständiger Konferenz aus dem Herzen. Ich möchte für unsere Landesärztekammer versprechen, dass wir den Antrag hinsichtlich des "common trunk" in die nächste Sitzung der Ständigen Konferenz, so es sich ergibt, einbringen. Ich bin dafür, dass wir einen Tendenzbeschluss zum "common trunk" mit vollem Herzen unterstützen.

Eine letzte Bemerkung. Es werden vielfach Fachverbände für alles Mögliche zitiert. Fachverbände sind sicher Experten für Inhalte. Aber wir hier als Vertreter der Landesärztekammer sind die Experten im Bund für Formen, auch für juristische Formen.

(Beifall)

Das sollte man bedenken, wenn man immer so viel von den Fachverbänden redet. Als wir 1992 die Weiterbildung hinsichtlich der Urologie beschließen sollten, war dort witzigerweise die HLA-Typisierung enthalten. Dann wäre niemand mehr - außer an den Transplantationszentren - Urologe geworden. So viel zur Weisheit der Fachverbände und der wissenschaftlichen Gesellschaften.

Vielen Dank.

(Beifall)

Prof. Dr. Hoppe, Präsident:

Vielen Dank, Herr Raidt.

Meine Damen und Herren, angesichts der Wortmeldungen und auch wegen des Verstehens der bisherigen Beiträge möchte ich Ihnen vorschlagen, dass wir jetzt das Thema "common trunk" mit einschließen. Anderenfalls wiederholen wir uns nachher. Sind Sie damit einverstanden?

(Beifall)

- Gut. Dann rufen wir nachher auch die Wortmeldungen zum Thema "common trunk" auf.

Die nächste Rednerin ist Frau Gitter. Bitte schön.


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