TopIV: Eckpunkte zur Novellierung der (Muster-)Weiterbildungsordnung

Dr. Windhorst, Westfalen-Lippe:

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Es war ein sehr weiser Entschluss, dass wir über die Gebietsdefinitionen und den "common trunk" gemeinsam diskutieren. Den "common trunk" kann man nur verstehen, wenn man begreift, was die neuen Gebietsdefinitionen bedeuten. Davor brauchen wir keine Angst zu haben. Das Gebiet muss verstanden werden als eine übergeordnete Menge, aus deren Teilmengen sich hinterher der Facharzt rekrutiert. Die definitorische Komponente wird im Antrag IV-2 an erster Stelle genannt. Wenn man das verinnerlicht hat, sollte man sich in die Diskussion über den "common trunk" begeben.

Meine erste Bitte lautet: Nehmen Sie den Antrag IV-2 des Vorstands der Bundesärztekammer an. Er lässt noch viele Möglichkeiten offen. Er kann zukünftig noch mit weiteren Ideen angereichert werden. Er bietet eine gute Möglichkeit, dass die Facharztgrenzen etwas enger gezogen werden.

Sie wissen, dass ich Chirurg bin. Der "common trunk" ist für uns ganz wichtig, weil die Lebensplanung der von uns Auszubildenden davon abhängt, welche Zielvorstellungen sie haben. Sie wissen, wenn man in der Herzchirurgie beginnt, kann das für die Lebensplanung eines Menschen zur Sackgasse werden. Diese Sackgasse gibt es heutzutage auch in vielen anderen chirurgischen Bereichen, so in der Kinderchirurgie, eben in spezielleren Bereichen. Das dürfte so nicht sein. Wir haben den Fehler registriert. Wir sollten die Überlegungen der Fachgesellschaft und des neuen Verbands akzeptieren, indem wir sagen: Es muss in den ersten Jahren eine Durchlässigkeit geschaffen werden, es darf für die jungen Kollegen in den ersten Jahren keine Sackgasse geben. Der "common trunk" bietet gute Möglichkeiten, wieder Rotationsverfahren einzuführen, um sozusagen Mobilität in die schneidenden Fächer zu bringen.

Ich bitte Sie, auch den Vorstellungen zum "common trunk" zuzustimmen. Die detaillierteren Vorstellungen von Herrn Lob auf Drucksache IV-13 sollten an den Vorstand überwiesen werden.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

(Vereinzelt Beifall)

Prof. Dr. Hoppe, Präsident:

Schönen Dank, Herr Windhorst. Er spricht wie der Wind und bekommt deshalb viel mehr unter als die anderen. - Als nächster Redner bitte Herr Michaelis aus Thüringen.


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