TopIV: Eckpunkte zur Novellierung der (Muster-)Weiterbildungsordnung

PD Dr. Birnbaum, Berlin:

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Eigentlich wollte ich nicht Stellung nehmen und hatte mich schon mit der Überweisung meiner Anträge an den Vorstand und an die Ständige Konferenz zufrieden gegeben. Nach den vorhergehenden Diskussionsbeiträgen sehe ich mich jetzt doch genötigt, einige Worte zur Speziellen Internistischen Intensivmedizin zu sagen.

Entsprechend der Diskussion in unserer Berliner Ärztekammer und im Weiterbildungsausschuss halte ich ein Zurückgehen in das Gebiet eigentlich für unmöglich. Das ist auch meine persönliche Meinung. Die Spezielle Internistische Intensivmedizin ist mit das einzige Gebiet, das einen hundertprozentigen stationären Einsatz, eine Einbindung erfordert. Sie beschert uns im Krankenhaus mit die höchsten Ausgabenpositionen.

Es erscheint mir völlig unlogisch, dass eine Diskrepanz entstehen könnte, wenn sich ein Intensivmediziner niederlässt und das auf sein Praxisschild schreibt. Ich könnte das nur verstehen, wenn er auf sein Praxisschild schreibt "Schwerpunkt: Intensive Medizin"; dann wüssten die Patienten vielleicht, dass sie dort sehr intensiv behandelt werden, aber nicht Intensivmedizinisch.

Die Spezielle Internistische Intensivmedizin ist nicht mit den Weiterbildungsrichtlinien erklärt, die es jetzt im Gebiet gibt, sondern sie erfordert mehr. Sie erfordert auch ein Überdenken bei uns Intensivmedizinern. Nach unserer Auffassung sollte neben den inhaltlichen Richtlinien auch eine öffentlich diskutierte ethische Leitliniendiskussion für unentbehrlich angesehen werden; denn ohne sie besteht die Gefahr, dass man in einen inhumanitären Automatismus verfällt, der zwar die explosionsartige Entwicklung der neu entstehenden Methoden und Behandlungsmöglichkeiten vorantreibt, aber im Prinzip das wirtschaftliche Defizit und das Leid, das möglicherweise am Ende dieses Weges steht, nicht berücksichtigt.

Ich bitte darum, dass sich die Ständige Kommission Gedanken macht, wie die Spezielle Internistische Intensivmedizin an den richtigen Platz gestellt wird. Sie darf nicht in das Gebiet zurückgleiten.

(Vereinzelt Beifall)

Prof. Dr. Hoppe, Präsident:

Vielen Dank, Frau Birnbaum.

Es liegen jetzt zu diesem Komplex noch zwei Wortmeldungen vor. Dann hätten wir nur noch das Kapitel EU-Konformität abzuhandeln. Danach hat der Vorsitzende der Weiterbildungsgremien der Bundesärztekammer das Schlusswort und anschließend können wir abstimmen.

Ich habe gerade gehört, dass Ihnen eine Tabelle zur Verfügung gestellt worden ist. Diese können Sie vergessen; Sie bekommen eine neue. Es sind nämlich noch Anträge hinzugekommen, die eine Neuordnung erforderlich machen. Wir ordnen das neu. Sie bekommen die neue Aufstellung so rechtzeitig, dass Sie Ihre Papiere vor der Abstimmung entsprechend ordnen können. Dafür sorgen wir.

Als nächster Redner bitte Herr Pickerodt aus Berlin.


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