TopIV: Eckpunkte zur Novellierung der (Muster-)Weiterbildungsordnung

Dr. Pickerodt, Berlin:

Ich schließe an das an, was die Kollegin Birnbaum ebenso wie andere Rednerinnen und Redner angesprochen hat. Es geht um die Frage: Was machen wir mit der Intensivmedizin, die wir jetzt - Herr Schagen hat das gezeigt - in neun Varianten als Spezielle Intensivmedizin in der Weiterbildungsordnung haben? Wenn es denn Konsens ist - dies scheint sich hier abzuzeichnen -, dass wir in der zukünftigen Weiterbildungsordnung irgendetwas an Bezeichnung für die Intensivmedizin haben müssen, dann kann das in Form einer Zusatzbezeichnung geschehen, wie das in einem der vorliegenden Anträge gefordert wird.

Ich habe natürlich erhebliche Zweifel, weil ich mir vorstelle, dass ein Internist die Zusatzbezeichnung Spezielle Intensivmedizin - wie auch immer die Bezeichnung lauten mag - erwirbt, sich niederlässt und dann nach unseren gestrigen Beschlüssen berechtigt ist, diese Bezeichnung auf sein Praxisschild zu schreiben. Das wäre eine glatte Irreführung der Patienten, die ja informiert werden sollen. Die Patienten können die von Frau Birnbaum eben angesprochene Differenzierung zwischen intensiver medizinischer Betreuung und Intensivmedizin nicht nachvollziehen. Hier bestünde die Gefahr einer Irreführung der Öffentlichkeit.

Welche Alternativen haben wir? Wir haben die Alternative eines Schwerpunkts, die von verschiedenen Fachverbänden allerdings abgelehnt wird. Mein Petitum lautet folgendermaßen: Lassen Sie uns doch angesichts der Realität in den Krankenhäusern, wo immer mehr Intensivstationen als interdisziplinäre Intensivstationen zusammengeführt werden, in der Ständigen Konferenz und im Ausschuss gemeinsam mit den Fachverbänden die Option diskutieren, dass wir die Intensivmedizin zu einem Gebiet zusammenführen, um der Realität Rechnung zu tragen und um die Bedeutung dieses Bereichs in der Medizin von heute zu unterstreichen. Ich will gar nicht einen entsprechenden Antrag stellen, weil das heute einfach noch nicht reif ist. Aber lassen Sie uns offen auch über diese Möglichkeit diskutieren, damit wir uns nicht irgendetwas verbauen.

Ich danke Ihnen.

(Vereinzelt Beifall)

Prof. Dr. Hoppe, Präsident:

Danke schön, Herr Pickerodt. - Jetzt bitte Herr Zimmermann aus Niedersachsen.


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