Top V: Änderung der Satzung der Bundesärztekammer

Dr. Sudeck, Hamburg:

Sehr geehrtes Präsidium! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich persönlich bin davon überzeugt, dass der Umzug nach Berlin sinnvoll ist. Ich werde mich in unserer noch etwas skeptischen Kammerversammlung dafür einsetzen. Ich halte das auch für finanzierbar, selbst wenn die genannten Pro-Kopf-Beträge sich in den nächsten Jahren etwas erhöhen werden.

Ich möchte zu einem anderen Aspekt sprechen. Ich habe gestern Abend einen Spaziergang durch einen Teil der Kölner Innenstadt gemacht und bin an einem seelenlosen und kalten Glas- und Betonpalast nach dem anderen vorbeigekommen. Die Häuser der Landesärztekammern, die ich in einem relativ kurzen Funktionärsleben kennen gelernt habe, wirken alle nicht sehr einladend. Sie wirken nicht ästhetisch und laden nicht zum Betreten und zum Leben darin ein.

Medizin und Ärzteschaft haben etwas mit Gesundheit zu tun. Das hat auch etwas mit Ästhetik und mit Lebensfreude zu tun. Deshalb appelliere ich an uns alle und auch an den Vorstand, dass dieses Ärztehaus nicht ein weiterer quadratischer Edelstahl-Beton-Glas-Palast wird,

(Beifall)

sondern dass wir ein architektonisches und ästhetisches Beispiel setzen. Es gibt genug Zunfthäuser, genug Ständebauten, auch genug Kammerbauten, die auch noch nach 300 oder 400 Jahren die Menschen anziehen und diesen Freude bereiten. So etwas sollten wir zu erreichen versuchen.

Vorhin war die Rede von: funktional, wirtschaftlich und sparsam. Ich wünsche mir, dass wir den Begriff "ästhetisch" hinzufügen.

(Beifall)

Die Ärzte sind in der Öffentlichkeit dafür bekannt - gesamt gesehen wahrscheinlich zu Unrecht -, dass sie in die Hände von Spekulanten und Investoren fallen, was nicht immer gut ist. Dieses Mal wünsche ich mir, dass wir in die Hände eines guten Architekten fallen. Ich glaube, dass die Masse der Funktionäre durchaus in der Lage wäre, mit der U-Bahn zwei, drei oder vier Stationen zu fahren, sodass wir ein etwas billigeres Grundstück erwerben können und das ersparte Geld in das Gebäude stecken können. Das von uns zu errichtende Gebäude sollte man auch noch in 50 oder 100 Jahren mit Freude betrachten und als das Ärztehaus ansehen.

Vielen Dank.

(Beifall)

Prof. Dr. Hoppe, Präsident:

Vielen Dank für diesen Beitrag. Jetzt hätte ich große Lust, Ihnen die Überlegungen vorzustellen, die wir in der Kammer Nordrhein haben, weil ich glaube, dass Sie dann begeistert wären. Aber das können wir jetzt nicht tun.

Als nächster Redner bitte Herr Calles.


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