Top V: Änderung der Satzung der Bundesärztekammer

Dr. Hammer, Nordrhein:

Wir in Nordrhein haben nach jahrelanger Diskussion ein Projekt beschlossen. Die Gesamtsumme nenne ich nicht; da würden Sie umfallen. Aber in den Neubau ziehen mehrere ein. Anschließend haben wir uns über den Standort unterhalten.

Ich kann nur sagen: Gemeinsamkeit täte uns allen gut. Wir werden umso mehr Kosten sparen, je eher wir uns für Berlin entscheiden.

Danke schön.

(Lebhafter Beifall)

Prof. Dr. Hoppe, Präsident:

Schönen Dank, Herr Hammer. - Als nächster Redner bitte Herr Lang aus Hessen.

Dr. Lang, Hessen:

Herr Präsident! Meine Damen und Herren Kollegen! Ich hätte meinem Vorredner sehr gern eine Minute von meiner Redezeit abgegeben, weil mir seine Ausführungen so viel Freude gemacht haben, weil ich mich darüber gefreut habe, wie feurig er vorgetragen hat. Ich möchte zunächst einen emotionalen Beitrag zum Umzug nach Berlin leisten. Sie wissen alle: Vergleiche hinken und manche sind anmaßend. Ich glaube, der deutschen Ärzteschaft geht es wie den Bundesbürgern mit dem Umzug der Bundesregierung von Bonn nach Berlin. Wenn Sie heute als Tourist nach Berlin kommen, schauen Sie sich bitte die Masse von Bundesbürgern an, die sich den Reichstag ansehen, die in der Kuppel sitzen, auf den Potsdamer Platz schauen und sagen: mein Reichstag! Ich habe es jedenfalls so empfunden.

Ich suche hier und heute keine wirtschaftlichen Gründe, um für den Umzug nach Berlin zu sein. Ich möchte Ihnen einfach nur sagen: Ich bin sicher, dass es der richtige Entschluss ist, nach Berlin zu gehen. Berlin ist ein Ort der Zukunft, gleichgültig wie kurz seine preußische Geschichte ist. Es macht einfach Sinn, dorthin zu gehen. Wir müssen nicht lange überlegen, warum wir dies tun.

Ich bin überzeugt, dass Herr Hoppe und die Präsidenten der Landesärztekammern in Berlin keine bessere Politik machen, als sie dies in Köln tun. Das spielt hierbei auch gar keine Rolle. Mein Votum ist eindeutig: Berlin.

Jetzt noch ein paar wirtschaftliche Aspekte. Sie haben einen Finanzierungsbedarf von 33 Millionen DM. Wenn man von einem Zinssatz von 5 bis 6 Prozent ausgeht, haben Sie pro Jahr 2 Millionen DM Zinsleistung zu erbringen. Dafür kann man sich einen Palast mieten.

Der Haushalt ist um 5,7 Prozent gestiegen. Für Berlin kommen noch gut 2 Prozent hinzu. Das macht insgesamt rund 8 Prozent aus. Für unsere Mitglieder in Hessen macht das insgesamt rund 6 DM aus. Bei den von Herrn Koch erwähnten 27 DM muss man hinzufügen: Das betrifft nicht ein Jahr, sondern eine ganze Generation. Bei einer Tilgung von 1 Prozent tilgt man 25 Jahre lang. Das muss damit sozusagen multipliziert werden.

Herr Koch, zum einen haben Sie gesagt: Dies sind nur 27 DM, so arm sind die Ärzte nicht. In Ihrem zweiten Beitrag haben Sie erklärt, Sie wüssten noch gar nicht, was es eigentlich kostet. Wir wissen also auch noch nicht, ob es bei den 27 DM bleibt.

Herr Fuchs, Sie haben angedeutet, dass Sie an einen Sozialplan für diejenigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter denken, die nicht mit nach Berlin gehen. Kein christlicher Verein, keine Körperschaft des öffentlichen Rechts würde bei einem Sitzwechsel für diejenigen, die nicht mitgehen, Abfindungen zahlen. Über dieses Thema muss noch einmal gesprochen werden.

Vielen Dank.

(Beifall)

Prof. Dr. Hoppe, Präsident:

Schönen Dank, Herr Lang. Aber berücksichtigen Sie bitte ebenso: Auch in Köln würden wir nicht ohne Kosten leben. Das müssen Sie abziehen; dann ist es nicht mehr ganz so schlimm. - Als nächster Redner bitte Herr Kunze aus Bayern.


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