TOP I : Gesundheits-, Sozial- und ärztliche Berufspolitik
1. Tag: Dienstag, 22. Mai 2001 Nur Nachmittagssitzung

Dr. Schaaf, Bayern:

Liebe Kolleginnen und Kollegen! DRGs, Infektionsschutzgesetz und Verpflichtung zur Qualitätssicherung - das sind drei gesetzliche Maßnahmen, die seit diesem Jahr neu auf uns zukommen. Um es vorwegzunehmen: Alle drei gesetzlichen Maßnahmen haben ihren Sinn. Aber die Folgen für die ärztliche Tätigkeit wurden nicht bedacht. Alle drei Maßnahmen bewirken einen überdimensionierten bürokratischen Aufwand. Seit dem 1. Januar sollen wir entsprechend den DRGs verschlüsseln, wissen aber nicht, wie das geschehen soll, da die entsprechenden Richtlinien fehlen.

Inzwischen ist eine Schieflage bei der Tätigkeit von Ärzten in der Klinik entstanden. Die Ärzte werden in zunehmendem Maße gezwungen, sich mit Verwaltungstätigkeiten zu beschäftigen. Sie sitzen länger am Computer und sind kürzere Zeit bei ihren Patienten. Am Wochenende durfte ich in einer englischen Zeitung lesen, dass das englische Gesundheitswesen von dem festen Glauben daran getragen ist, dass der Hippokratische Eid und eine stringente Bürokratie genügen, um das Gesundheitswesen aufrechtzuerhalten. Ich meine, dies ist nicht genug. Wir müssen zu unseren ursprünglichen Tätigkeiten zurückkehren. Die Losung muss lauten: Entlastung von bürokratischen Tätigkeiten, Entschlackung dieser ganzen Maßnahmen, weg von den Akten, weg vom Computer, zurück zum Patienten.

Vielen Dank.

(Beifall)

Prof. Dr. Hoppe, Präsident:

Schönen Dank, Herr Schaaf. - Der nächste Redner ist Herr Drexler aus Hessen. Bitte sehr.

© 2001, Bundesärztekammer.