TOP I : Gesundheits-, Sozial- und ärztliche Berufspolitik
1. Tag: Dienstag, 22. Mai 2001 Nur Nachmittagssitzung

Dr. Josten, Nordrhein:

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! "Primum nil nocere" lautet ein eherner ärztlicher Grundsatz, an dem nicht gerüttelt werden sollte. Über die Rechtslage für das ungeborene Kind hat uns der Präsident in seinem Eröffnungsreferat informiert. Wir sollten auch an den Grundsatz denken: "Qudiquid agis, prudenter agas et respice finem." Der Herr Bundespräsident hat entsprechend das Nachdenken eingefordert. Der gentechnologische Fortschritt macht Embryonen möglich, die das Erbgut zweier Frauen, wenn die "primäre Mutter" mitochondrial mit ihrer DNS nicht gesund ist, und eines Mannes tragen. Das eröffnet den Weg zu menschlichen Chimären. Davor habe ich Angst.

(Beifall)

Der Wunsch nach Kindern ist verständlich, wenn man kinderlos ist. Ich bin als Vater von vier gesunden Kindern und einem verstorbenen Kind in einer privilegierten Situation und dafür dankbar. IVF und PID sollen zusammen makellose Kinder erzeugen. Was heißt hier aber Makellosigkeit?

Ich bitte Sie, den Anträgen 2 und 3 zuzustimmen.

(Beifall)

Prof. Dr. Hoppe, Präsident:

Schönen Dank, Herr Josten. - Als nächster Redner Professor Kahlke aus Hamburg.

© 2001, Bundesärztekammer.