TOP I : Gesundheits-, Sozial- und ärztliche Berufspolitik
2. Tag: Mittwoch, 23. Mai 2001 Vormittagssitzung

Prof. Dr. Sewing (als geladener Gast):

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich möchte § 1 des Statuts für den Wissenschaftlichen Beirat der Bundesärztekammer zitieren:

Zu ihrer Beratung in allen Fragen der medizinischen Wissenschaft errichtet die Bundesärztekammer als ständigen Ausschuß einen "Wissenschaftlichen Beirat", der aus namhaften Persönlichkeiten der medizinischen Wissenschaft und der Hochschule gebildet wird.

In § 2 des Statuts heißt es:

Der Wissenschaftliche Beirat hat die Aufgabe, die Bundesärztekammer in allen wissenschaftlichen Fragen zu beraten. Dabei soll er den Vorstand der Bundesärztekammer unterstützen in seiner Meinungsbildung zu medizinisch-wissenschaftlichen Grundsatz- und Einzelfragen, die ihm vom Vorstand vorgelegt werden ...

Der Wissenschaftliche Beirat hat den Auftrag erhalten, sich mit dieser Frage auseinander zu setzen. Der Wissenschaftliche Beirat der Bundesärztekammer tut dieses auch und nimmt diesen Auftrag außerordentlich ernst. Er ist auch bereit, ihn mit aller Verantwortung, die damit verbunden ist, wahrzunehmen.

Diese Beratungen im Wissenschaftlichen Beirat der Bundesärztekammer sind in vollem Gange. An ihnen sind nicht nur, wie man vielleicht vermuten kann, Spezialisten der verschiedenen Disziplinen beteiligt, sondern wir haben uns eines breit gefächerten Sachverstands aus den Bereichen der Jurisprudenz, der Ethik, der Philosophie, der Theologie und natürlich auch der Medizin bedient.

Ich wünsche mir sehr, dass der Deutsche Ärztetag respektiert, dass diese Arbeit vielleicht abgeschlossen sein sollte, bevor man sich ein endgültiges Bild zu so schwierigen und zu so sensiblen Fragen wie der Präimplantationsdiagnostik und der Stammzellenforschung macht, damit der Deutsche Ärztetag - dazu hat er das Recht und auch die Pflicht - eine ausgewogene Position vertreten kann. Man sollte nicht in einem schnellen Verfahren zu einer Stellungnahme kommen, die möglicherweise dem derzeitigen Diskussionsstand nicht gerecht wird.

Vielen herzlichen Dank.

(Beifall)

Prof. Dr. Hoppe, Präsident:

Danke schön, Herr Sewing. - Jetzt Frau Dr. Bühren vom Vorstand.

© 2001, Bundesärztekammer.