TOP I : Gesundheits-, Sozial- und ärztliche Berufspolitik
2. Tag: Mittwoch, 23. Mai 2001 Vormittagssitzung

Prof. Dr. Eckel, Vorstand der Bundesärztekammer:

Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die Kammern können in Bezug auf die Palliativmedizin etwas tun. Herr Mitrenga ist in seiner Intention voll zu unterstützen. Die Ärztekammer Niedersachsen hat in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Gesundheit seit einigen Jahren ein Pilotprojekt laufen, das so genannte Support-Projekt. Es ist ein Projekt, das in einer umschriebenen Region - einer Bezirksstelle - überwiegend Tumorschmerzpatienten ambulant versorgt. Wir sind bei der Auswertung dieses Projekts schon so weit vorangeschritten, dass wir sagen können, dass in Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärzten - diese ist ganz wichtig - und mit einer entsprechenden klinischen Einrichtung, dem Anästhesieinstitut der Universität, ganz außerordentlich gute palliativmedizinische Ergebnisse erzielt werden können.

Es ist interessant, dass 80 bis 85 Prozent der schwerstkranken tumorschmerzgeplagten Patienten, die wir betreut haben, keinen Wunsch mehr nach aktiver Sterbehilfe äußern, wenn sie entsprechend palliativmedizinisch - dies heißt auch: überwiegend schmerztherapeutisch - vernünftig versorgt werden.

Die Ärztekammern sollten sich noch mehr als bisher der Fortbildung auf diesem Gebiet widmen. Wir haben immer wieder festgestellt, dass unsere Kollegen, die niedergelassenen Ärzte wie die Klinikärzte, ganz außerordentlich interessiert und engagiert sind. Wir sollten vor allem die Öffentlichkeit und den Gesetzgeber auffordern, hier mehr zu tun. Wir können nachweisen, dass diese Art der Versorgung überhaupt nicht teurer wird, wie das die Kassen immer wieder behaupten.

Danke sehr.

(Beifall)

Prof. Dr. Hoppe, Präsident:

Vielen Dank, Herr Eckel. - Jetzt bitte Herr Loesch.

© 2001, Bundesärztekammer.