TOP II: Ausbeutung junger Ärztinnen und Ärzte

2. Tag: Mittwoch, 23. Mai 2001 Nachmittagssitzung

Dr. Bühren, Vorstand der Bundesärztekammer:

Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Vizepräsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich spreche zum Antrag II-25. Die Industrie ist an Effizienz und guten Jahresabschlüssen interessiert. Die Wirtschaft weiß, dass sie dafür in Mitarbeiterführung und ein positives Arbeitsklima investieren muss. In der Industrie sind deshalb unter anderem mindestens jährlich Personalgespräche üblich. Wir wollen auch in den Kliniken Qualität im persönlichen Miteinander. Kommunikation und Empathie müssen unseren Patientinnen und Patienten gegenüber wieder einen breiten Raum einnehmen.

Das geht aber nur, wenn sich das Gefühl und der Wille zur kollegialen Zusammenarbeit auf der ärztlichen Ebene widerspiegeln können. Das kann keine isolierte Situation zwischen Ärzten und Patienten sein.

Herr Montgomery hat gefordert, dass sich die Vorgesetzten der Probleme der Einzelnen widmen. Das Personalgespräch gibt die Möglichkeit für Vorgesetzte und Assistenzärztinnen bzw. Assistenzärzte, gegenseitig konstruktiv ihre jeweiligen Forderungen, Wünsche und Erwartungen zu formulieren. Ich plädiere für eine Renaissance der sozialen Kompetenz, und zwar auf der ärztlichen Ebene und gegenüber den Patientinnen und Patienten, die sich uns anvertraut haben und das von uns auch erwarten und erhoffen.

Kammerpräsident Möhrle fordert in seinem Antrag III-9 in § 8 der (Muster-)Weiterbildungsordnung Personalgespräche bzw. persönliche Gespräche. Diese sollen obligat sein. Auch dieser Antrag III-9 verdient Ihre Unterstützung.

(Beifall)

Prof. Dr. Hoppe, Präsident:

Schönen Dank, Frau Bühren. - Jetzt bitte Frau Gitter aus Bremen.

© 2001, Bundesärztekammer.