TOP II: Ausbeutung junger Ärztinnen und Ärzte

2. Tag: Mittwoch, 23. Mai 2001 Nachmittagssitzung

Dr. Thomas, Westfalen-Lippe:

Herr Präsident! Meine lieben Kolleginnen und Kollegen! Es ist ein Skandal, wenn Menschen ausgebeutet werden. Es ist ein Skandal, wenn Ärztinnen und Ärzte - ob sie nun jung oder alt sind - ausgebeutet werden. Es ist auch ein Skandal, wenn niedergelassene Ärzte ausgebeutet werden. Das ist bereits seit vielen Jahren der Fall.

(Beifall)

Ich kann Herrn Professor Kunze nur zustimmen. Wenn wir das Thema in "Ausbeutung ärztlicher Arbeitskraft" änderten, würde das deutlich.

Es ist aber auch ein Skandal, dass wir es so lange zugelassen haben, dass Ärztinnen und Ärzte ausgebeutet werden.

(Beifall)

Es wird höchste Zeit, dass wir die Öffentlichkeit aufwecken und ihr zeigen, was in der Zukunft auf sie zukommen wird, wenn es weiterhin Budgets gibt, wenn weiterhin das Geld für die notwendige und vernünftige Arbeitsleistung in den Krankenhäusern und in den Praxen fehlt.

Ich bin Herrn Montgomery äußerst dankbar dafür, dass er gesagt hat: Es kommt zu einem Aufstand der Klinikärzte. Das ist aber nicht genug. Es muss zu einem Aufstand aller Ärzte kommen!

(Beifall)

Mit einem Aufstand der Ärzte allein werden wir keinen Erfolg haben, denn die Politik schaut nur auf die Wähler. Deshalb ist es notwendig, dass wir unseren Patientinnen und Patienten erklären, was ihnen unter den derzeitigen Bedingungen droht. Wir müssen die Politik über die Wähler dazu zwingen, die derzeitige Situation zu verändern.

Wir müssen untereinander solidarisch sein. Wenn wir das nicht erreichen, werden wir auch nicht die Solidarität unserer Patientinnen und Patienten bekommen. Dann wird es keine Änderung der derzeitigen Situation geben. Dies ist allerdings dringend notwendig. Allein sind wir schwach, aber zusammen mit unseren Patientinnen und Patienten sind wir eine Macht.

(Beifall)

Prof. Dr. Hoppe, Präsident:

Vielen Dank, Herr Thomas. - Ich möchte nunmehr Frau Röhl und Herrn Priesack verabschieden, die beide nach Kiel zurück müssen. Sie waren uns heute wichtige Informanten und Ratgeber. Ich bedanke mich noch einmal sehr herzlich bei Ihnen beiden für Ihre Referate. Ich wünsche Ihnen eine gute Heimfahrt.

(Lebhafter Beifall)

Als nächster Redner bitte Herr Drexler.

© 2001, Bundesärztekammer.