TOP V: Tätigkeitsbericht der Bundesärztekammer
3. Tag: Donnerstag, 24. Mai 2001 Nachmittagssitzung

Henke, Vorstand der Bundesärztekammer:

Herr Präsident! Verehrte Damen! Meine Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich glaube, das wesentliche Signal, das für den Bereich der Unfallprävention von diesem Deutschen Ärztetag ausgehen muss, ist das Signal: Wir, die Ärztinnen und Ärzte, betrachten die Prävention als ein ureigenes Aktionsfeld, auf dem wir uns betätigen wollen, auf dem wir mit Kompetenz zur Problemlösung beitragen können, bei dem wir aber auch wissen, dass wir dies nur in Kooperation mit anderen leisten können.

Das ist eine Botschaft, die wir für die Unfallprävention auf diesem Deutschen Ärztetag formulieren. Ich rege an, dass wir sie nach entsprechender Vorbereitung auf einem zukünftigen Deutschen Ärztetag sogar für das gesamte Feld der Prävention formulieren. Wir Ärztinnen und Ärzte haben auch deshalb günstige Voraussetzungen, daran mitzuwirken, weil über 90 Prozent der Bevölkerung quer durch alle soziale Schichten mindestens einmal im Jahr eine Ärztin bzw. einen Arzt aufsuchen. Das heißt, es gibt kein zweites System, das so sehr wie die Ärztinnen und Ärzte einen unmittelbaren Zugang zu den Menschen hat und mit einer so hohen Glaubwürdigkeitsvermutung versehen ist. Es ist geradezu fahrlässig, wenn die Politik, die sich darum bemüht, durch alle bürokratischen Handlungsweisen Einsparreserven zu mobilisieren, von der Chance, dass wir uns um dieses Thema kümmern, keinen Gebrauch macht.

Der Vorstand der Bundesärztekammer wird in den weiteren Beratungen im Zusammenhang mit dem Tätigkeitsbericht einen Antrag zur Stärkung von Prävention und Gesundheitsförderung einbringen, in dem steht, dass die ärztliche Selbstverwaltung ihren Anteil erbringt, in dem aber auch steht, dass der Deutsche Ärztetag die Bundesregierung und die gesetzlichen Krankenkassen auffordert, neben der bereits bestehenden außerbudgetären Vergütung von Gesundheits- und Kinderuntersuchungen sämtliche ärztlichen Leistungen der Gesundheitsförderung und Prävention außerhalb des Budgets zu stellen. Die Frage nach den Finanzierungsquellen, ob wir das den Solidarleistungen zuordnen, ob wir das den Individualleistungen zuordnen, wird sorgfältig zu diskutieren sein.

Aber ein Signal dürfen wir auf keinen Fall geben: Wir ziehen uns aus diesem Sektor zurück, wir haben damit nichts zu tun, das ist nicht unsere Sache. Unser Anspruch lautet: Prävention ist ureigene ärztliche Angelegenheit. Ich bedanke mich sehr, sehr herzlich bei allen, die an diesem Bericht zur Unfallprävention mitgewirkt haben.

(Beifall)

Prof. Dr. Hoppe, Präsident:

Schönen Dank, Herr Henke. - Jetzt Herr Bicker aus Nordrhein.

© 2001, Bundesärztekammer.