Anhang B
Abgelehnte, zurückgezogene und entfallene Anträge

TOP I: Gesundheits-, Sozial- und ärztliche Berufspolitik

ENTSCHLIESSUNGSANTRAG I - 13

Von: Frau Dr. Bühren

als Mitglied des Vorstandes der BÄK

DER DEUTSCHE ÄRZTETAG MÖGE FOLGENDE ENTSCHLIESSUNG FASSEN:

Der Deutsche Ärztetag möge beschließen:

Es ist wichtig, die Möglichkeit einer Zulassung der Präimplantationsdiagnostik (PID/PGD) bei streng indizierten Einzelfällen gesamtgesellschaftlich rechtlich und ethisch umfassend zu hinterfragen und zu diskutieren.

Darüber hinausgehend müssen in der Diskussion besonders auch die somato-psychischen Auswirkungen der PID für die Frau und das Paar im Hinblick auf eine angemessene und verantwortbare medizinische Indikationsstellung berücksichtigt werden. Hierzu gehören:

· die Abwägung, ob es gerechtfertigt ist, dass eine grundsätzlich fertile Frau als Patientin dem IvF-Programm mit seinen potenziellen medizinischen Risiken zugeführt wird, z.B. dem Überstimulationssyndrom, einem nicht endgültig geklärten erhöhten Risiko für ein Eierstock-Carcinom und dem deutlich erhöhten Risiko von Mehrlingsschwangerschaften mit allen prä- und perinatalen Risikofaktoren.

· die Abwägung, ob es gerechtfertigt ist, einem grundsätzlich fertilen Paar, das Kinder in intimer Zweisamkeit ohne technische Eingriffe und Laboratmosphäre zeugen könnte, die invasive Eizellentnahme, die masturbatorische Samenzellspende, eine reduzierte Konzeptionschance, das Risiko emotionaler Krisensituationen und psychosomatische Auswirkungen mit Einfluss auf die Paarbeziehung anzuraten.

Begründung: mündlich

ENTSCHEIDUNG: ABGELEHNT

© 2001, Bundesärztekammer.