Haus, Nordrhein:
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Liebe Kolleginnen
und Kollegen! Ich bin sehr froh, dass ich angesichts der Begrenzung
der Redezeit auf drei Minuten nicht mein eigenes politisches Bekenntnis
oder jenes des Hartmannbundes verbreiten muss. Ich kann mich ganz
beruhigt und mit gutem Gefühl allem anschließen, was
Sie, Herr Professor Hoppe, heute Morgen ge-sagt haben. Sie haben
das in so überzeugender und authentischer Form getan, wie es
besser nicht geht. Ich bin sehr froh, bei der Eröffnungsveranstaltung
heute von Ihnen so vertreten worden zu sein.
(Beifall)
Ich möchte mich nur ganz kurz zu zwei Punkten äußern.
Sie haben über die Prävention gesprochen und haben insbesondere
erwähnt, dass wir aus dem europäischen Bereich gehört
haben, dass wir uns sehr große Sorgen um das machen müssen,
was in unserer Gesellschaft bereits mit unseren Kindern passiert.
Es wird Ihnen ein Antrag vorgelegt, der etwas genauer formuliert
ist, aber genau auf diese Situation abzielt, nämlich für
bestimmte Bevölkerungsgruppen die Einführung einer aufsuchenden
Prävention durch Fachkräfte zu fordern, die von den Gemeinden
den Hausarztpraxen zugeordnet werden.
In der Begründung des Antrags ist dargelegt, dass solche Programme
in anderen Ländern bereits aufgelegt wurden. Junge Familien
und sozial Schwache werden aufgesucht, um dort sehr frühzeitig
dem entgegenzuwirken, was Herr Professor Hoppe heute Morgen geschildert
hat, dass wir nämlich leider Gottes bereits bei unseren Kindern
Frühschäden sehen, die später zu Krankheiten führen.
Hier geht es im besten Sinne des Wortes um Prävention. Ich
bitte Sie also, diesem Antrag zuzustimmen.
Zum Zweiten möchte ich auf etwas eingehen, was mir bereits
auf dem Ostdeutschen Kassenärztetag hier in Rostock, aber auch
heute aufgefallen ist: Immer wieder wird von den Kolleginnen und
Kollegen aus den neuen Bundesländern die Angleichung der Gehälter
und der Honorare an die Situation im Westen gefordert. Das klingt
so, als sei man zufrieden mit der Situation im Westen, als bestünden
die Probleme nur in dieser Diskrepanz. Nein, wir sind überhaupt
nicht zufrieden, weder im Westen noch im Osten. Sie müssen
fordern, dass man weit über das hinausgeht, was im Westen gilt.
Sie haben im Moment das aktuelle Problem, dass Ärztemangel
herrscht, der sich im Westen anbahnt.
Mit dem, was im Westen gilt, können Sie gar nicht zufrieden
sein. Gehen Sie ruhig einen Schritt weiter; Sie haben dafür
unsere volle Unterstützung. Dann ziehen wir wirklich an einem
Strang. Wir alle sind nicht zufrieden. Wir alle glauben, dass die
gesundheitliche Versorgung in Deutschland gefährdet ist, wenn
nicht für uns alle - für Sie in den neuen Bundesländern
noch mehr als für uns im Westen - mehr Geld ins System fließt.
Ich danke Ihnen.
(Beifall)
Prof. Dr. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer
und des Deutschen Ärztetages:
Schönen Dank, Frau Haus. - Als nächster Redner bitte
Herr Dr. Josten aus Nordrhein.
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