Dr. Zollner, Baden-Württemberg:
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Auch wenn es schon
fast als Pflichtübung klingen mag, ich opfere trotzdem einen
Teil meiner wertvollen drei Minuten Redezeit, um Präsident
Jörg Hoppe meine Anerkennung für das auszusprechen, was
er heute getan hat, und auch für das, was er in den vergangenen
Wochen und Monaten getan hat.
Ich möchte genauso dem Kollegen André Wynen aus Belgien
meine Anerkennung für die klaren Worte zu dem, was in Belgien
passiert, aussprechen.
(Beifall)
Ich spreche jetzt zu den Anträgen 1 und 2. Ich bin im Gegensatz
zum Kollegen Dietrich der Meinung, diese Anträge sind notwendig.
Ich bin ebenfalls im Gegensatz zu ihm der Meinung: Wir haben nicht
mehr genügend Geld im System. Trotz aller Verteilungskünste
wird es nicht reichen, die vorhandene Nachfrage zu befriedigen.
Ich möchte mich auf einige Bilder von Herrn Metke stützen,
die er gestern bei der KBV-Vertreterversammlung vorgestellt hat.
Er hat beispielsweise dargelegt, welche neuen Krankheiten behandelt
werden müssen, welche neuen Methoden existieren. Ich nehme
die Zahl der künstlichen Gelenke heraus; das ist wahrlich keine
Operation, die aus Jux und Tollerei erfolgt. 1990 wurden 80000 künstliche
Gelenke eingesetzt, im Jahr 2000 waren es 248 000, also mehr als
dreimal so viel. Jeder kann sich ausrechnen, dass dies mehr Geld
kostet. So zu tun, als ob das immer aus dem Bestand requiriert werden
kann, ist eine Milchmädchenrechnung, gegen die wir uns ganz
entschieden wehren sollten.
Ich bitte Sie, die Anträge I-1 und I-2 des Vorstands zu unterstützen.
Ich möchte noch etwas in eigener Sache sagen. Der NAV-Virchow-Bund
hat bei seiner Hauptversammlung neulich ein Diskussionspapier erarbeitet,
das sich sehr weit aus dem Fenster lehnt und Forderungen aufstellt
zur Finanzierung, zum Umfang der Versorgung, auch im niedergelassenen
Bereich zu den Abrechnungsmöglichkeiten. Ich bitte den Vorstand,
auch dieses Papier in die Überlegungen mit einzubeziehen, wenn
die beiden Vorstandsanträge angenommen werden sollten. Ich
meine, wir sollten prüfen: Wo gibt es Gemeinsamkeiten? Worauf
kann man aufbauen? Wir sollten weniger fragen: Wo unterscheiden
wir uns? Was müssen wir bekämpfen?
Vielen Dank.
(Vereinzelt Beifall)
Prof. Dr. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer
und des Deutschen Ärztetages:
Vielen Dank, Herr Zollner. Wir werden das auch in der so genannten
Zehnerrunde besprechen. Dort werden die Verbände, unter anderem
auch der NAV-Virchow-Bund, die erarbeiteten Papiere besprechen,
auch was im weites-ten Sinne als Leistungskatalog bezeichnet wird.
Der nächste Redner ist Herr Kollege Kahlke aus Hamburg.
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