TOP I : Gesundheits-, Sozial- und ärztliche Berufspolitik

1. Tag: Dienstag, 28. Mai 2002 Nur Nachmittagssitzung

Dr. Ikonomidis, Bayern:

Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich darf kurz auf das Thema GKV als Ganzes zurückkommen und Bezug nehmen auf die Wortmeldungen der Herren Montgomery und Henke. Ich habe Herrn Montgomery so verstanden, dass er aufzeigen wollte, dass die Finanzierbarkeit des GKV-Systems eigentlich bereits heute gefährdet ist und dass absehbar ist, wann die Finanzen überhaupt nicht mehr ausreichen. So habe ich das verstanden.

Ich habe nicht im Geringsten verstanden, dass wir die GKV als etwas Böses betrachten sollen. Herr Henke hat die Auffassung geäußert, dass die Gelder, die die GKV einnimmt, der Gesundheit zugute kommen. Darüber bestehen wesentliche Zweifel, wenn wir die Paläste mancher Krankenkassen sehen, wenn wir die fetten Gehälter mit Erfolgshonoraren bei manchen Vorständen der Kassen sehen. Da kommen bei mir echte Zweifel auf.

Die GKV ist ein System, das seine Mission praktisch erfüllt hat, als Übergangsregelung durchaus in Ordnung. Aber dieses System ist am Ende. Es ist absehbar, dass dieses System nicht aufrechtzuerhalten ist, auch wenn Frau Schmidt die Beitragsbemessungsgrenze um 30 Prozent anheben will. Auch dann reicht das Geld nur für ein, zwei Jahre, dann ist wieder Schluss, weil der Boden des Fasses ein riesengroßes Loch aufweist. Insofern müssen wir intensiv nach Alternativen suchen. Deshalb bin ich für die Option B des Vorstands:
Systemwandel.

Ich bedanke mich.

Prof. Dr. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:

Danke schön, Herr Ikonomidis, für Ihre klare Aussage. - Als nächster Redner bitte Herr Kollege Lorenzen aus Baden-Württemberg.

© 2002, Bundesärztekammer.