Dr. Ikonomidis, Bayern:
Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich darf kurz
auf das Thema GKV als Ganzes zurückkommen und Bezug nehmen
auf die Wortmeldungen der Herren Montgomery und Henke. Ich habe
Herrn Montgomery so verstanden, dass er aufzeigen wollte, dass die
Finanzierbarkeit des GKV-Systems eigentlich bereits heute gefährdet
ist und dass absehbar ist, wann die Finanzen überhaupt nicht
mehr ausreichen. So habe ich das verstanden.
Ich habe nicht im Geringsten verstanden, dass wir die GKV als etwas
Böses betrachten sollen. Herr Henke hat die Auffassung geäußert,
dass die Gelder, die die GKV einnimmt, der Gesundheit zugute kommen.
Darüber bestehen wesentliche Zweifel, wenn wir die Paläste
mancher Krankenkassen sehen, wenn wir die fetten Gehälter mit
Erfolgshonoraren bei manchen Vorständen der Kassen sehen. Da
kommen bei mir echte Zweifel auf.
Die GKV ist ein System, das seine Mission praktisch erfüllt
hat, als Übergangsregelung durchaus in Ordnung. Aber dieses
System ist am Ende. Es ist absehbar, dass dieses System nicht aufrechtzuerhalten
ist, auch wenn Frau Schmidt die Beitragsbemessungsgrenze um 30 Prozent
anheben will. Auch dann reicht das Geld nur für ein, zwei Jahre,
dann ist wieder Schluss, weil der Boden des Fasses ein riesengroßes
Loch aufweist. Insofern müssen wir intensiv nach Alternativen
suchen. Deshalb bin ich für die Option B des Vorstands:
Systemwandel.
Ich bedanke mich.
Prof. Dr. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer
und des Deutschen Ärztetages:
Danke schön, Herr Ikonomidis, für Ihre klare Aussage.
- Als nächster Redner bitte Herr Kollege Lorenzen aus Baden-Württemberg.
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