Zimmer, Nordrhein:
Ich möchte noch einmal zu dem Vorschlag von Frau Haus sprechen,
die Pharma-Bonus-Regelung in der KV Nordrhein hier zur Bewertung
zu stellen. Damit kein falscher Zungenschlag in die Diskussion kommt,
möchte ich darauf hinweisen, dass diese Regelung mit 18 von
19 Stimmen des Vorstands, in dem sicherlich eine sehr divergierende
Meinung vorherrschte, beschlossen wurde. Es handelt sich dabei um
eine Summe Geld, die als Gegenwert für eine Erörterungsleistung
bezahlt werden wird, und zwar unabhängig von der Einhaltung
eines Verordnungssummenvolumens im gesamten Bereich der KV Nordrhein.
Das heißt, das Geld ist auf jeden Fall vorhanden und soll
an Ärzte gezahlt werden, die sich bemühen, dem Patienten
klar zu machen, dass hier Chancen bestehen, das Gesundheitssystem
etwas ökonomischer zu gestalten. Hier darf nicht der Eindruck
entstehen, als sei die Verknappung der ärztlichen Ressourcen
mit einem ärztlichen Honorar für den Einzelnen verbunden.
So ist es sicherlich nicht.
Ich möchte darauf hinweisen, dass in genau einer Woche in der
KV Nordrhein eigens zu diesem Thema eine Sondervertreterversammlung
stattfindet. Es wäre fatal, wenn wir hier Beschlüsse fassten,
die unter Umständen dem dort vorhandenen Sachverstand entgegenstehen.
Unser Präsident ist ja Mitglied dieser Sondervertreterversammlung.
Ich glaube, es wäre für ihn kein großes Problem,
Verletzungen in Richtung Ethik aufzudecken.
Es wäre traurig, wenn wir uns hier in einer bestimmten Richtung
festlegten, ohne explizit den Sachverhalt zu kennen. Ich bitte Sie,
Frau Haus, dringend, Ihren Antrag zu diesem Thema zurückzuziehen.
Wir können uns immer noch mit ihm befassen, wenn wir es wirklich
falsch gemacht haben sollten. Aber bis die Sachlage aufgeklärt
ist, wäre es mir persönlich lieb, wenn wir hier nicht
etwas beschließen, was unter Umständen dem Sachverstand
der Mitglieder der Vertreterversammlung der KV Nordrhein besser
zugänglich und etwas persönlich näher ist. Das ist
mein ganzes Anliegen.
Danke schön.
(Beifall)
Prof. Dr. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer
und des Deutschen Ärztetages:
Schönen Dank. - Jetzt bitte Herr Kollege Calles aus Bayern.
|