TOP III : Ärztinnen: Zukunftsperspektive für die Medizin

3. Tag: Donnerstag, 30. Mai 2002 Vormittagssitzung

PD Dr. Benninger, Baden-Württemberg:

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Leider ist Frau Bundesministerin Bulmahn schon gegangen. Ich hätte da noch eine Anmerkung. Sie hat die Dienstrechtsreform an den Hochschulen erwähnt und die Juniorprofessuren. Hier fehlen meines Erachtens Übergangsbestimmungen. Sie wissen vielleicht, dass mit dieser Dienstrechtsreform sozusagen ein absolutes Ende der Karriere nach zwölf Jahren aufscheint, was bei den derzeitigen Verhältnissen zu unbilligen Härten führt, vor allen Dingen bei allen, die mittlerweile auf dem Karriereweg sind. Das nur als kleine Anmerkung.

Ich möchte zum Antrag III-1 eine Kleinigkeit anmerken. Es geht um den Punkt: "Karrierechancen für Ärztinnen an Universitäten". Ich habe dazu zusammen mit Frau Dr. Machnik den Änderungsantrag 1 b eingereicht. Die Formulierung: "trotz ihrer kontinuierlich wachsenden Qualifikation" klingt etwas missverständlich, als habe es zuvor keine Qualifikation gegeben, diese müsse immer noch wachsen, um adäquate Zustände herbeizuführen. Ich meine, es ist besser zu schreiben:

Bisher haben Ärztinnen auch bei gleicher oder sogar besserer Qualifikation unterdurchschnittliche Karrierechancen an deutschen Universitäten.

Ich glaube, das beschreibt die Situation haargenau.

(Beifall)

Ich denke, es ist auch nicht immer notwendig, den Wirtschaftsstandort Deutschland anzupreisen, nur um ein berechtigtes Anliegen vorzubringen. Es spricht für sich, dass Deutschland im internationalen Vergleich so ähnlich wie bei der PISA-Studie ein relativ düsteres Bild abgibt, was die Chancen an den Universitäten betrifft.

Ich glaube, die Erwähnung des Wirtschaftsstandorts Deutschland ist in diesem Zusammenhang eigentlich überflüssig. Aber wenn das vielleicht ein bisschen mehr Aufmerksamkeit erregt, soll es mir recht sein.

Vielen Dank.

(Vereinzelt Beifall)

Prof. Dr. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:

Schönen Dank, Herr Benninger. - Dazu direkt bitte Frau Bühren.

© 2002, Bundesärztekammer.