TOP III : Ärztinnen: Zukunftsperspektive für die Medizin

3. Tag: Donnerstag, 30. Mai 2002 Nachmittagssitzung

Prof. Dr. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:

Meine sehr geehrten Damen! Die Sitzung ist wieder eröffnet. Wir fahren in den Wortmeldungen zum Thema Ärztinnen fort. Die erste Rednerin ist Frau Dr. Birnbaum aus Berlin. Bitte schön, Frau Kollegin Birnbaum.

PD Dr. Birnbaum, Berlin:

Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Frau Bühren! Meine lieben Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Damen und Herren! Eigentlich müssen Sie mich nur eine ganz kurze Zeit ertragen. Schuld daran ist der Druckfehlerteufel, der mich noch auf diese Rednerliste gebracht hat. Trotzdem freue ich mich, dass ich an dieser Stelle noch über ein Mosaiksteinchen berichten kann, an dem die vorhergehende Diskussion vorbeigegangen ist.

Ich bitte Sie, sich den Antrag 17 vorzunehmen. Hier haben Sie möglicherweise die Lachnummer des Tagesordnungspunkts III vor sich. Das muss natürlich verhindert werden. Dieser Antrag lautet:

Die Delegierten des 105. Deutschen Ärztetages fordern die Studiendekane aller Fakultäten auf, durch die Erstellung von individuellen Sonderaudienzplänen und adäquaten Prüfungsterminen die Chancen schwangerer Medizinstudentinnen auf eine Beendigung ihres Studiums mit dem geringstmöglichsten Zeitverlust zu optimieren.

Das ist natürlich absolut falsch und ein Druckfehler. Statt "Sonderaudienzplänen" muss es heißen: "Sonderstudienplänen". Ich wollte Ihnen diese Thematik aus eigener Erfahrung vortragen. Ich habe etwa 40 Jahre als Lehrkraft an der Medizinischen Fakultät der Humboldt-Universität gewirkt. Wir hatten schon vor der Wende, aber mehr noch nach der Wende Probleme mit unseren schwangeren Studentinnen. Sie sehen aus der Begründung, dass wir bereits vor 20 Jahren versucht haben, hier eine individuelle Lösung zu finden, um diesen jungen Kolleginnen bereits in ihrer medizinischen Studienzeit dieses Problem des Vereinbarens von Reproduktion und Studium weitestgehend vom Halse zu schaffen.

Ich kann mit gutem Gewissen sagen, dass das gelungen ist. Aus diesem Grunde appelliere ich besonders an diejenigen Kolleginnen und Kollegen, die Delegierte aus dem universitären Bereich sind, ihre Studiendekane anzusprechen. Ich habe es in Berlin an der Humboldt-Universität bereits getan. Unsere Studiendekanin, die auch zwei Kinder hat, war wieder hell begeistert.
Deshalb bitte ich Sie eindringlich: Stimmen Sie diesem Antrag zu und unterstützen Sie mit allen Mitteln, dass dieses wieder eingeführt wird.

Ich danke Ihnen.

(Beifall)

Prof. Dr. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:

Schönen Dank, Frau Birnbaum. - Der nächste Redner ist Herr Kollege Büchner aus Schleswig-Holstein.

© 2002, Bundesärztekammer.