Prof. Dr. habil. Haupt, Sachsen:
Liebe Frau Bühren! Herr Präsident! Meine
Damen und Herren! Ich komme aus Leipzig. Ich habe dort zehneinhalb
Jahre als Leitender Chefarzt im größten städtischen
Klinikum gewirkt. Wir hatten in den letzten acht Jahren neun Chefarztpositionen
neu zu besetzen, in den letzten vier Jahren allein sechs. Es hat
sich auf die Ausschreibungen für Leipzig, einer sehr spannenden
Stadt mit genügend Kindergartenplätzen, mit freien Wohnungen
und frei stehenden Einfamilienhäusern, mit besten Wohnbedingungen
und einem kulturellen Superangebot, nur eine einzige Frau unter
60 Bewerbern gemeldet. Wer meine Vorliebe für Frauen kennt,
weiß, dass ich mich voll eingesetzt hätte.
(Heiterkeit - Beifall)
Bei uns waren 40 Prozent der leitenden Positionen
am Krankenhaus mit Chefärztinnen besetzt. 50 Prozent aller
Oberarztstellen waren von Frauen besetzt. Insofern war ich zutiefst
traurig, dass es uns nicht gelungen ist, für die entsprechenden
Stellen Frauen zu gewinnen.
Das soll kein Vorwurf sein. Ich richte den dringenden
Appell an Sie: Achten Sie in den nächsten Jahren auch auf die
Ausschreibungen für leitende Stellen. Es gibt einen Generationenwechsel.
Haben Sie den Mut, in so attraktive Städte wie Leipzig zu kommen
und sich um eine Chefarztstelle zu bewerben. Das ist mein herzlicher
Appell an alle Frauen.
(Beifall)
Prof. Dr. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer
und des Deutschen Ärztetages:
Schönen Dank, Herr Haupt. - Das Wort hat jetzt die Vizepräsidentin
der Bayerischen Landesärztekammer, Frau Kollegin Fick. Bitte
schön.
|