TOP III : Ärztinnen: Zukunftsperspektive für die Medizin

3. Tag: Donnerstag, 30. Mai 2002 Nachmittagssitzung

Prof. Dr. habil. Haupt, Sachsen:

Liebe Frau Bühren! Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich komme aus Leipzig. Ich habe dort zehneinhalb Jahre als Leitender Chefarzt im größten städtischen Klinikum gewirkt. Wir hatten in den letzten acht Jahren neun Chefarztpositionen neu zu besetzen, in den letzten vier Jahren allein sechs. Es hat sich auf die Ausschreibungen für Leipzig, einer sehr spannenden Stadt mit genügend Kindergartenplätzen, mit freien Wohnungen und frei stehenden Einfamilienhäusern, mit besten Wohnbedingungen und einem kulturellen Superangebot, nur eine einzige Frau unter 60 Bewerbern gemeldet. Wer meine Vorliebe für Frauen kennt, weiß, dass ich mich voll eingesetzt hätte.

(Heiterkeit - Beifall)

Bei uns waren 40 Prozent der leitenden Positionen am Krankenhaus mit Chefärztinnen besetzt. 50 Prozent aller Oberarztstellen waren von Frauen besetzt. Insofern war ich zutiefst traurig, dass es uns nicht gelungen ist, für die entsprechenden Stellen Frauen zu gewinnen.

Das soll kein Vorwurf sein. Ich richte den dringenden Appell an Sie: Achten Sie in den nächsten Jahren auch auf die Ausschreibungen für leitende Stellen. Es gibt einen Generationenwechsel. Haben Sie den Mut, in so attraktive Städte wie Leipzig zu kommen und sich um eine Chefarztstelle zu bewerben. Das ist mein herzlicher Appell an alle Frauen.

(Beifall)

Prof. Dr. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:

Schönen Dank, Herr Haupt. - Das Wort hat jetzt die Vizepräsidentin der Bayerischen Landesärztekammer, Frau Kollegin Fick. Bitte schön.

© 2002, Bundesärztekammer.