TOP IV : Zukunft der hausärztlichen Versorgung

2. Tag: Mittwoch, 29. Mai 2002 Nachmittagssitzung

Büchner, Schleswig-Holstein:

Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich bin jemand, der hierher gekommen ist und nicht so richtig wusste, wie er als Allgemeinarzt in dieser Frage abstimmen soll. Das, was Herr Koch vorgetragen hat, was in vielen Gremiensitzungen erarbeitet wurde, überzeugt mich. Ich hatte fast eine Konnotation zu "Harry Potter und der Stein der Weisen". Als Allgemeinarzt fällt es mir schon schwer, Abschied vom Gebiet zu nehmen. Ich glaube aber auch, dass es wirklich eine historische Chance ist, bei der wir unsere Konsens- und Politikfähigkeit unter Beweis stellen können. Wenn wir das, was wir besprochen haben und was auch gestern gesagt wurde, ernst nehmen, erkennen wir, dass wir doch tatsächlich andere Probleme haben, mit denen wir uns beschäftigen müssen. Ich habe in den "Rostocker Neuen Nachrichten" einen Bericht vom 32. Deutschen Ärztetag 1904 in Rostock gelesen. Dort hat der damalige Präsident Professor Löbker gesagt, dass die Ärzte sehnlichst Frieden und fruchtbringende Zusammenarbeit wünschen.

Genau das wünsche auch ich mir und keine Konkurrenz, wer nun der bessere Hausarzt oder die bessere Hausärztin sei. Wenn die GFB ein Rundschreiben verschickt, in dem es heißt, der Hausarzt werde zum Facharzt für Verwaltungsmedizin, dann verkennt sie, dass wir alle gemeinsam dieser Expertokratie, diesen ganzen Verwaltungsgeschichten, der Bürokratisierung, der Reglementierung und der Budgetierung unterliegen. Zum Schluss möchte ich mit einem Zitat wiederum vom 32. Deutschen Ärztetag 1904 in Rostock schließen. Dort sagte Professor Löbker: Unser Kampfpreis ist: Befreiung des Kassenarztes aus unwürdiger Stellung und Erlangung angemessener Entlohnung für seine wahrlich mühselige Arbeit.

Danke.

(Beifall)

Prof. Dr. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:

Schönen Dank. - Die nächste Rednerin ist Frau Professor Braun aus Berlin.

© 2002, Bundesärztekammer.