Dr. Mehlhorn, Thüringen:
Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Kolleginnen und
Kollegen! Heute, zum Tag der Ärztinnen - ich hoffe: auch der
Hausärztinnen und der Hausärzte -, möchte ich für
das Kompromissmodell der Bundesärztekammer sprechen. Ich freue
mich, dass ich die erste Rednerin bin. Gestern ist zu diesem Thema
bereits viel gesagt worden. Wir haben auch gestern Abend noch lang
und breit darüber diskutiert, welches Modell wohl das bessere
wäre. Ich bin der Meinung, wir sollten auf diesem Ärztetag
zu einem Entschluss für das Modell der Bundesärztekammer
kommen, weil wir Hausärzte brauchen, die gut weitergebildet
sind und die vielleicht nicht den Idealen der Allgemeinmediziner
der ehemaligen Prägung, beispielsweise aus den neuen Bundesländern,
entsprechen und die vielleicht auch nicht den Internistenmodellen
entsprechen.
Ich habe im Vorfeld Diskussionen mit dem Internistenverband geführt.
Ich habe auch Diskussionen mit Herrn Montgomery geführt, als
es um die fünfjährige Weiterbildung ging. Die Diskussion
schwelt seit mindestens elf Jahren. Es wird immer brenzliger. Das
Thüringer Gesundheitsministerium, die Thüringer Ärztekammer,
die Thüringer KV haben sich schon sehr lange diesem Thema gewidmet.
Ich bin der Meinung, Sie sollten heute hier beschließen, dass
der Hausarzt der Zukunft eine gute internistische Weiterbildung
gemeinsam mit den Internisten erfährt und dem Modell entsprechend
eine gute allgemeinmedizinische Weiterbildung. Dies geht nur mithilfe
eines Kompromisses. Dieser Kompromiss lässt zwar für die
Internisten nicht alles, was man sich gewünscht hat, Wirklichkeit
werden; dasselbe gilt für die Allgemeinmediziner. Das ist das
Wesen eines Kompromisses. Wichtig ist, dass man zum Ziel gelangt.
Angesichts des Ärztemangels und der künftigen Situation
hinsichtlich der Hausärzte müssen wir für die Studenten
und diejenigen, die sich in der Weiterbildung befinden, klare Vorgaben
und Perspektiven geben. Es nützt weder ein Initiativprogramm
noch eine fünfjährige allgemeinmedizinische Weiterbildung,
wenn wir keine Studenten haben, die in dieses Fach hineingehen.
Das neue Modell gibt die Möglichkeit, sich innerhalb von drei
Jahren zu entscheiden, ob man doch in die Subspezialisierung Internistische
Medizin gehen will oder ob man Hausarzt werden will. Ich meine,
das ist ein langer Zeitraum, innerhalb dessen man sich entscheiden
kann.
Ich bitte nochmals um Ihr Votum für das Modell der Bundesärztekammer.
(Beifall)
Prof. Dr. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer
und des Deutschen Ärztetages:
Schönen Dank. - Ich darf zwischendurch sagen: Der Antrag auf
Drucksache IV-8 ist zurückgezogen.
Sie können ihn aus Ihren Unterlagen entfernen.
Die nächste Wortmeldung kommt von Herrn Kollegen Ludwig aus
Nordrhein. Bitte schön.
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