TOP IV : Zukunft der hausärztlichen Versorgung

3. Tag: Donnerstag, 30. Mai 2002 Nachmittagssitzung

Dr. Mehlhorn, Thüringen:

Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Heute, zum Tag der Ärztinnen - ich hoffe: auch der Hausärztinnen und der Hausärzte -, möchte ich für das Kompromissmodell der Bundesärztekammer sprechen. Ich freue mich, dass ich die erste Rednerin bin. Gestern ist zu diesem Thema bereits viel gesagt worden. Wir haben auch gestern Abend noch lang und breit darüber diskutiert, welches Modell wohl das bessere wäre. Ich bin der Meinung, wir sollten auf diesem Ärztetag zu einem Entschluss für das Modell der Bundesärztekammer kommen, weil wir Hausärzte brauchen, die gut weitergebildet sind und die vielleicht nicht den Idealen der Allgemeinmediziner der ehemaligen Prägung, beispielsweise aus den neuen Bundesländern, entsprechen und die vielleicht auch nicht den Internistenmodellen entsprechen.

Ich habe im Vorfeld Diskussionen mit dem Internistenverband geführt. Ich habe auch Diskussionen mit Herrn Montgomery geführt, als es um die fünfjährige Weiterbildung ging. Die Diskussion schwelt seit mindestens elf Jahren. Es wird immer brenzliger. Das Thüringer Gesundheitsministerium, die Thüringer Ärztekammer, die Thüringer KV haben sich schon sehr lange diesem Thema gewidmet. Ich bin der Meinung, Sie sollten heute hier beschließen, dass der Hausarzt der Zukunft eine gute internistische Weiterbildung gemeinsam mit den Internisten erfährt und dem Modell entsprechend eine gute allgemeinmedizinische Weiterbildung. Dies geht nur mithilfe eines Kompromisses. Dieser Kompromiss lässt zwar für die Internisten nicht alles, was man sich gewünscht hat, Wirklichkeit werden; dasselbe gilt für die Allgemeinmediziner. Das ist das Wesen eines Kompromisses. Wichtig ist, dass man zum Ziel gelangt.

Angesichts des Ärztemangels und der künftigen Situation hinsichtlich der Hausärzte müssen wir für die Studenten und diejenigen, die sich in der Weiterbildung befinden, klare Vorgaben und Perspektiven geben. Es nützt weder ein Initiativprogramm noch eine fünfjährige allgemeinmedizinische Weiterbildung, wenn wir keine Studenten haben, die in dieses Fach hineingehen. Das neue Modell gibt die Möglichkeit, sich innerhalb von drei Jahren zu entscheiden, ob man doch in die Subspezialisierung Internistische Medizin gehen will oder ob man Hausarzt werden will. Ich meine, das ist ein langer Zeitraum, innerhalb dessen man sich entscheiden kann.

Ich bitte nochmals um Ihr Votum für das Modell der Bundesärztekammer.

(Beifall)

Prof. Dr. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:

Schönen Dank. - Ich darf zwischendurch sagen: Der Antrag auf Drucksache IV-8 ist zurückgezogen. Sie können ihn aus Ihren Unterlagen entfernen.

Die nächste Wortmeldung kommt von Herrn Kollegen Ludwig aus Nordrhein. Bitte schön.

© 2002, Bundesärztekammer.