Prof. Dr. Fuchs, Referent:
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Liebe Kolleginnen
und Kollegen! Ich freue mich, Ihnen berichten zu können, dass
der Haushalt des Geschäftsjahres 2000/2001 mit nicht verbrauchten
Mitteln in Höhe von 959 415 DM abschließt.
Ebenso wie das laufende Geschäftsjahr war das Berichtsjahr
durch zwei Pole geprägt: erstens durch die zunehmenden Anforderungen
an die Geschäftsstelle durch die gesundheitspolitische Entwicklung
und zweitens durch die Vorbereitungen für die Sitzverlegung
nach Berlin.
Zunächst gebe ich Ihnen zu dem Ihnen vorliegenden schriftlichen
Bericht über den Jahresabschluss einige Ergänzungen oder
Hervorhebungen.
Als Erstes die Bilanz: Abschreibungsfristen von Anlagegegenständen
wurden, wo notwendig, auf den Umzugstermin hin angepasst.
Die Position Anlagen im Bau erfasst Zahlungen für Beratungsdienstleistungen
wie das Projektcontrolling, die direkt mit dem Gebäude im Zusammenhang
stehen. Aufwendungen für Funktionsplanung und Kontrolle der
Entwurfsplanung wurden direkt in den Aufwand unter Position 56 Bauplanung
genommen und mittels Rücklagenentnahme finanziert.
In Abstimmung mit dem Revisionsverband werden ab diesem Abschluss
die Pensionsverpflichtungen bilanztechnisch einheitlich behandelt.
Das heißt, die Nettoverpflichtungen werden passiviert und
künftig auch gegenüber der Rheinischen Versorgungskasse
keine Forderungen ausgewiesen.
Die Positionen Gehälter und Lohnnebenkosten liegen unter dem
Voranschlag. Hieran erkennen Sie unsere schwierige Situation. Aufgrund
der Berlinplanung haben wir eine erhebliche Personalfluktuation
zu verzeichnen. Zurzeit ist es schwierig, vakante Stellen zu besetzen.
Wir können aber unsere Arbeit nicht den vorhandenen, geringeren
Ressourcen anpassen. Mehrbelastung für die anderen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter ist die Folge. Parallel kommen laufend neue Anforderungen
auf uns zu. Ich erwähne beispielhaft die Bereiche der Qualitätssicherung,
die Disease-Management-Programme, die Aktivitäten auf europäischer
Ebene und die Berlinplanung.
Mit diesen erheblichen Problemen werden wir noch Jahre, auch noch
in Berlin, zu kämpfen haben. Wir versuchen, dass die Grenze
der Belastbarkeit, die wir erreicht haben, nach außen hin
und auch Ihnen gegenüber nicht erkennbar wird.
Die Reisekostenpositionen konnten nicht eingehalten werden. Die
Vielzahl der Berlinreisen schlägt hier deutlich zu Buche ebenso
wie die Zunahme der Aktivitäten auf europäischer Ebene
und die Kontakte nach Mittel- und Osteuropa angesichts der sich
nach Osten erweiternden Europäischen Union.
Im Zusammenhang mit der Berlinplanung sind Beratungskosten für
Fachanwälte, Funktionsplaner und architektonische Projektcontroller
angefallen. Diese waren notwendig, um die Funktionsplanung und die
technische und architektonische Baubeschreibung zu erstellen. Ferner
wurden die Entwurfsplanung kontrolliert und die Angebote bewertet.
Die Aufwendungen hierfür wurden im Wesentlichen durch Entnahme
aus der Berlinrücklage finanziert. Auch deshalb hat die Finanzkommission
empfohlen, die nicht verbrauchten Mittel in Höhe von 959 415
DM bzw. jetzt 490 541 Euro wieder der Berlinrücklage zuzuführen.
Im Übrigen verweise ich auf die schriftliche Unterlage und
die dort enthaltenen Erläuterungen.
Meine Damen und Herren, ich möchte Ihnen ergänzend noch
einen Kurzbericht zum Sachstand unseres Bauvorhabens in Berlin geben.
Nach sehr intensiven Verhandlungen der Bundesärztekammer, der
Kassenärztlichen Bundesvereinigung und der Deutschen Krankenhausgesellschaft
einerseits und der Bavaria als Bauträger andererseits konnte
am 20.12.2001 der Bauträgervertrag für den neuen Standort
in Berlin abgeschlossen werden.
Die Bundesärztekammer wird nun ein modernes Bürogebäude
mit einer gesamten oberirdischen Bruttogeschossfläche von 5
772 m2 erwerben. Dabei sind die vom Ärztetag angeregten Eckpunkte
- wie verstärkter Einsatz einheimischer Materialien, moderne
und ökologisch vertretbare Klimatisierung - in unsere Planungen
eingeschlossen.
Das Gebäude habe ich Ihnen im vergangenen Jahr im Detail vorgestellt.
Es ist klar und funktional gegliedert, einladend und nicht protzig.
Ebenso wichtig ist, dass es uns gelungen ist, die Kostenschätzung
von 37,2 Millionen DM einzuhalten. Es war auf dem 103. Deutschen
Ärztetag wohlgemerkt eine Kostenschätzung. Mittlerweile
kennen wir den Kaufpreis. Der Kaufpreis für die Bundesärztekammer
und für die von ihr benötigten Flächen beträgt
einschließlich der Mitnutzung des Kasinos 37 191 122 DM oder
19,02 Millionen Euro. Dies ist ein Festpreis.
Dies, meine Damen und Herren, ist, glaube ich, wenn man die Unwägbarkeiten
berücksichtigt, die einen auf dem Weg zwischen Kostenschätzung
und tatsächlichen Summen ereilen können, ein stolzes Verhandlungsergebnis.
(Beifall)
Nach intensiven Beratungen im Vorstand der Bundesärztekammer
und in den Finanzgremien wurde entschieden, eine weitere Etage als
strategische Raumreserve zu erwerben, die zum Teil für einen
längeren Zeitraum erst einmal vermietbar sein wird. Die Finanzierung
dieser Etage wird jedoch nicht die bereits festgelegte Sonderumlage
der Landesärztekammern tangieren. Hierzu wird Dr. Koch nähere
Ausführungen machen.
Der Anteil der Bundesärztekammer am Gesamtkaufpreis beträgt
damit 20,4 Millionen Euro.
Nähere Erläuterungen zum Bauprojekt finden Sie auch im
Tätigkeitsbericht auf den Seiten 461-463.
Nun zum zeitnahen Stand der Planungen. Gegenwärtig läuft
das Antragsverfahren zur Baugenehmigung. Die öffentliche Auslegung
des Bebauungsplans wurde am 03.05.2002 abgeschlossen. Einsprüche
sind nicht erfolgt.
Seitens des zuständigen Stadtplanungsamts wurde zum 11.06.2002
eine vorgezogene Baugenehmigung für die Baugrube in Aussicht
gestellt.
Wenn wir günstige Wetterlagen voraussetzen, kann die Grundsteinlegung
mit Beginn des Hochbaus Anfang 2003 erfolgen und das Richtfest könnte
noch im Frühjahr 2003 stattfinden, sodass der bisher anvisierte
Zeitplan eingehalten werden kann. Wir rechnen mit dem Umzug von
Köln nach Berlin im zweiten Quartal 2004.
Zum Schluss möchte ich noch erwähnen, dass Gespräche
zum Sozialplan mit dem Betriebsrat der Bundesärztekammer aufgenommen
wurden. Es ist vorgesehen, die zuständigen Gremien der Bundesärztekammer
eng einzubeziehen.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
(Beifall)
Prof. Dr. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer
und des Deutschen Ärztetages:
Vielen Dank, Herr Professor Fuchs.
Ich frage jetzt, ob die Versammlung damit einverstanden ist, dass
wir den Bericht des Vorsitzenden der Finanzkommission, Herrn Dr.
Koch, direkt im Anschluss hören. Oder möchten Sie erst
den Bericht von Herrn Fuchs diskutieren? Sind Sie einverstanden,
wenn Herr Dr. Koch sofort seinen Bericht anschließt?
(Beifall)
- Danke schön. Dann geschieht das so. Bitte schön, Herr
Koch.
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