Dr. Koch, Referent:
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich kann Ihnen, meine
Damen und Herren, versichern - da spricht der Schwabe -, dass mit
den Geldern, welche die Landesärztekammern für die Funktionsfähigkeit
und die Arbeit der Bundesärztekammer bereitstellen müssen,
nicht geaast wird. Wir werden wie in den letzten Jahren sehr, sehr
sorgfältig darauf achten, dass die Beitragssatzsteigerungen
so gering wie irgend möglich ausfallen werden. Das kann ich
Ihnen versichern. In der Arbeitsgruppe "Mittelfristige Finanzplanung"
sitzen Experten, Geschäftsführer größerer Kammern,
die kein Wahlamt haben. Die Kontinuität ist also gewährleistet.
Darauf lege ich sehr großen Wert, denn diese Personen brauche
ich als Fachleute, als Berater. Sie vertreten natürlich auch
ihre Landesärztekammern und sind schon von daher bemüht,
einen niedrigen Steigerungssatz zu erzielen. Das ist unser Credo.
Wir versichern Ihnen, dass wir uns bemühen, die Steigerungen
so gering wie möglich zu halten. Aber wenn irgendetwas Unvorhergesehenes
hinzukommt und dies mehr als 3,5 Prozent ergibt, sehe ich als einzige
Möglichkeit an, diese zusätzlichen Aufgaben an entsprechende
Landesärztekammern zu delegieren und der Bundesärztekammer
die Ergebnisse mitteilen. Dann entstehen in den Landesärztekammern
die entsprechenden Kosten. Das ist doch nur eine Verschiebung und
sonst gar nichts. Seien wir doch offen und ehrlich; wir sollten
die Kosten dort zuordnen, wo sie auch anfallen. So einfach ist das.
Herr Calles, die Forderung, dass der Verursacher zusätzliche
Ausgaben finanzieren soll, ist eine alte Forderung meinerseits,
die schon einen langen Bart hat. Aber das funktioniert leider nicht.
Ich habe mehrfach die Auffassung gehört: Wenn wir es nicht
machen, dann macht es die Politik; diese macht es schlechter, also
machen wir es als Fachleute, allerdings entstehen dann Kosten. Das
ist unser Problem.
Dass wir die Refinanzierung versuchen, wo es geht, steht außer
Frage. Das geht leider nicht immer. Vor diesem Dilemma stehen wir.
Ich bitte Sie, den Antrag von Herrn Calles zur Kenntnis zu nehmen,
womöglich auch an den Vorstand zu überweisen. Aber verpassen
Sie uns bitte nicht das starre Korsett mit maximal 3,5 Prozent.
Ich wäre glücklich, wenn ich nächstes Jahr eine Steigerung
von 3,2 Prozent vorlegen könnte. Ich habe es vorhin schon einmal
erwähnt: Ich sehe für das nächste Jahr im Moment
keine Möglichkeiten, irgendwo noch etwas Verstecktes zu haben.
Das ist unser Problem.
Ich danke Ihnen.
(Beifall)
Prof. Dr. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer und des
Deutschen Ärztetages:
Schönen Dank, Herr Koch. - Jetzt bitte Herr Möhrle.
|