ENTSCHLIESSUNGSANTRAG VI - 50
Von: Frau Dr. Drexler-Gormann, Frau Dr. Löber-Götze,
Frau C.Schlang
als Delegierte der Landesärztekammer Hessen
DER DEUTSCHE ÄRZTETAG MÖGE FOLGENDE ENTSCHLIESSUNG FASSEN:
Der 105. Deutsche Ärztetag stellt fest, dass gerade im Hinblick
auf die Rechte und Pflichten der Patientinnen und Patienten unabhängige
Patientenberatung nötiger ist denn je.
Wir fordern die Bereitstellung weiteren Geldmittel, um unabhängige
Patientenberatung langfristig und flächendeckend in Deutschland
zu gewährleisten.
Der 105. Deutsche Ärztetag fordert:
- Die langfristige Bereitstellung weiterer Finanzmittel, beispielsweise
durch die Kostenträger, um unabhängige Beratung der Patientinnen
und Patienten flächendeckend und auf lange Sicht zu gewährleisten.
- Als unabhängig und vertrauenswürdig werden u.a. Verbraucherzentralen
und Gesundheitsläden angesehen, aber auch andere Akteure wie
etwa Selbsthilfegruppen sind in dieser Hinsicht einzubeziehen.
Begründung:
Die modellhafte Förderung von Einrichtungen unabhängiger
Patientenberatung gemäß § 65 b, SGB V ist gut angelaufen,
demnächst werden die Modellprojekte evaluiert. Zu bedauern
ist, dass nicht flächendeckend - also nicht überall -
und nicht zu allen relevanten Themen beraten wird. Außerdem
sind die Projekte zeitlich befristet und enden im Jahr 2004.
Patientinnen und Patienten sind häufig rat- und hilflos und
wünschen unabhängige Stellen, die ihnen Wege aufzeigen,
die sie gehen können. Eine solche Beratung können die
beteiligten Akteure, auch wenn man eine verbesserte Kommunikation
zwischen Ärzten und Patienten voraussetzt, aufgrund von Interessenkonflikten
nicht gewährleisten.
Auch in Bezug auf die Einführung der Disease-Management-Programme,
bei denen die Kostenträger und die Leistungserbringer eigene
Interessen verfolgen und eine unabhängige Beratung durch die
Akteure nicht erfolgen kann, ist es wichtig, den Patientinnen und
Patienten eine vertrauenswürdige Beratung zukommen zu lassen.
ENTSCHEIDUNG: ABGELEHNT
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