Dr. Thomas, Westfalen-Lippe:
Herr Präsident! Meine
lieben Kolleginnen und Kollegen! Ich fand Ihre Rede, Herr Präsident, ganz
ausgezeichnet. Ich kann dafür nur meinen Dank aussprechen. Diese Rede war sehr
subtil, sehr analytisch. Sie hat genau das getroffen, was wir nach außen sagen
wollen.
Bei so einem umfangreichen Gesetz, das nach Meinung von
Frau Auerswald noch nicht einmal die Ministerin gelesen hat, ist es unmöglich,
auf alles einzugehen. Das Gesetz müsste an so vielen Stellen repariert und
überarbeitet werden, dass man es nur in toto ablehnen müsste und gar nicht erst
in Detailfragen einsteigen sollte.
(Beifall)
Was bleibt uns jetzt übrig? Wie können wir verhindern,
dass ein solcher Murks, wie Herr Seehofer sich auszudrücken pflegte,
Gesetzeskraft erlangt? Ich denke, wir haben nur eine Chance: wenn wir
gemeinschaftlich überall dort, wo wir Kontakt mit unseren Patienten und mit den
Bürgern haben, diese über das informieren, was auf sie zukommt, sollte das
Gesetz in Kraft treten. Das muss man mit den Patienten in sehr vielen kleinen
Einzelgesprächen erläutern. Das kann uns vielleicht noch helfen, die Stimmung
in der Bevölkerung in eine andere Richtung zu lenken.
Diejenigen, die am meisten unter den neuen Vorschriften zu
leiden hätten, wären die Patienten, natürlich auch wir Ärzte. Das Wichtigste,
was wir zu tun haben, ist die Information. Ich bin dem Marburger Bund und Herrn
Montgomery ausgesprochen dankbar dafür, dass man sich auf der jüngsten
Versammlung des Marburger Bundes zu dieser Geschlossenheit bekannt hat, dass
man sich ausdrücklich auf die Seite der niedergelassenen Ärzte gestellt hat.
Eine solche Geschlossenheit kann bewirken, dass wir die Patientinnen und
Patienten und die Bürger in Klinik und Praxis über das informieren, was auf sie
zukommt. Alle, die Funktionen in bestimmten Gruppierungen der Ärzteschaft und
in Verbänden innehaben, sollten nicht versäumen, mit den jeweiligen
Bundestagsabgeordneten, die von den Gesundheitsgesetzen wenig wissen, zu reden
und sie über das zu informieren, was auf sie zukommt. Man liest ja meistens nur
die Überschriften, die toll klingen - das haben wir heute Morgen bei den
Ausführungen der Ministerin wieder bemerkt -, während die Inhalte völlig anders
sind. Sie führen zu einer Situation, die wir, wie wir heute Morgen von unserem
Präsidenten gehört haben, nicht mehr ertragen können.
Aus diesem Grunde: Hoppe, Hoppe Reiter, bleibe unser
Leiter!
(Beifall)
Prof. Dr. Dr. h. c. Jörg-Dietrich Hoppe, Präsident der
Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:
Danke schön. Jetzt bitte
Herr Dr. Schwarzkopf-Steinhauser.
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