Dr. Schwarzkopf-Steinhauser, Bayern:
Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich
möchte zum Antrag I-2 sprechen, weil hier deutlich wird, wie mit dem Problem
der Facharztversorgung umgegangen wird. Es werden Dinge so dargestellt, wie sie
gar nicht sind. Wir haben das Riesenproblem der Weiterbehandlung von Patienten,
die im Krankenhaus stationär versorgt worden sind und außerhalb des
Krankenhauses weiter behandelt werden müssen. Dieses Problem wird nie offen
angesprochen. Ich nenne den Bereich der Onkologie. Jeder kennt dieses Problem.
Es wurden Tageskliniken eingerichtet, um die ambulante Versorgung nicht aus dem
KV-Topf zu bezahlen, sondern aus dem Bereich der direkten Leistungen, die
vereinbart worden sind. Nun sagen die Kassen, dass diese Leistungen nicht mehr
in den Tageskliniken erbracht werden dürfen, weil es sich um die klassische
ambulante Versorgung handelt. Damit zwingt man die Patienten in eine
Versorgung, in die sie eigentlich gar nicht wollen.
Ich meine, es ist dringend erforderlich, dieses Problem
der Schnittstellen offen anzusprechen, wenn solche Anträge gestellt werden.
Hier wird meiner Ansicht nach viel Geld verschleudert. Es gehen Informationen
verloren. Es muss endlich klar dafür gesorgt werden, dass eine Öffnung der
Krankenhäuser für die fachärztliche Versorgung möglich ist. Das muss offen
angesprochen werden. Wir dürfen nicht immer nur unter der Überschrift
diskutieren, dass die Freiberuflichkeit erhalten bleiben muss. Das wird immer
über alles gestellt. Es werden keine Regelungen im Sinne der Patienten
gefunden.
Das wollte ich klar zum Ausdruck bringen.
(Vereinzelt
Beifall)
Prof. Dr. Dr. h. c. Jörg-Dietrich Hoppe, Präsident der
Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:
Schönen Dank, Herr Schwarzkopf-Steinhauser. Der nächste Redner ist Herr
Kollege Bodendieck.
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