Ruebsam-Simon, Baden-Württemberg:
Herr Präsident! Meine Kolleginnen und Kollegen! Ich
möchte nur einige kurze Bemerkungen machen. Ich glaube, der gravierendste
Mangel des Gesetzentwurfs ist das Fehlen einer wirtschaftlichen Basis. Die
einzige relevante Gegenrechnung ist die Tabaksteuer. Alles andere sind
Luftbuchungen. Wenn das Gesetz so angenommen wird, können wir uns eigentlich
zurücklehnen und abwarten. Das System wird dann etwas schneller gegen die Wand
fahren. Die Krankenkassen sollen verbotenerweise Kredite zwischen 15 und 20
Milliarden aufgenommen haben. Schon allein aufgrund dieser Tatsache ist das
angestrebte Einsparziel von etwa 20 Milliarden nicht zu erreichen.
Ich möchte weiter darauf hinweisen, dass die Kosten der
Umstrukturierung der Selbstverwaltung, die geplant ist, von uns getragen werden
müssen. Es gibt keine Gegenfinanzierung.
Die kombinierten Budgets wurden bereits angesprochen. Wir
wissen alle: Diese sind für die Vertragsärzte lebensgefährlich. Bisher konnte
noch keine Zielvereinbarung für Medikamente wirklich eingehalten werden. Es ist
zu erwarten, dass sich dies nicht ändert.
Die einzige Perspektive der Entwicklung, die ich sehe,
besteht darin, dass die Parallelorganisationen, wie sie beispielsweise in
Baden-Württemberg aufgebaut werden, gestärkt werden. Wir müssen Strukturen
entwickeln, die gewerkschaftsähnliche Funktionen übernehmen. Das ist die
einzige Chance, die wir haben.
(Beifall)
Prof. Dr. Dr. h. c. Jörg-Dietrich Hoppe, Präsident der
Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:
Danke schön, Herr Ruebsam-Simon. Jetzt Herr Kollege Mau aus Berlin.
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