TOP II : Novellierung der (Muster-)Weiterbildungsordnung

2. Tag: Mittwoch, 21. Mai 2003 Vormittagssitzung

Dr. Fink, Rheinland-Pfalz:

Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich spreche zum Antrag II-18, den ich zusammen mit dem Kollegen Dr. Voigt aus Niedersachsen eingebracht habe. Sie finden in der vorliegenden WBO-Novellierung unter den allgemeinen Bestimmungen für die Abschnitte B und C auf Seite 16 im neunten Spiegelstrich den Text:

Die Weiterbildung beinhaltet unter Berücksichtigung gebiets­spezifischer Ausprägungen auch den Erwerb von Kenntnissen, Erfah­rungen und Fertigkeiten in ... einfachen labortechnisch gestützten Nachweisverfahren mit visueller oder apparativer Auswertung (Basislabor).

Diese auf den ersten Blick so geringfügige Änderung beinhaltet allerdings, wenn sie denn so kommt, die Abschaffung eines Großteils der von den Ärzten bisher in Laborgemeinschaften und in eigenen Praxisräumen durchgeführten Laboruntersuchungen, abgesehen von dem schmalen Bereich des dann noch verbleibenden Basislabors. Diese Einschränkung würde sowohl die Hausärzte als auch die Gebietsärzte betreffen. Sie betrifft aber auch Klinikärzte, die beispielsweise in einem Kreiskrankenhaus oder in vergleichbaren Institutionen einer Inneren Abteilung vorstehen, wenn diese Funktion auch die Leitung des Kliniklabors beinhaltet, wie dies in Krankenhäusern häufig der Fall ist. Diese Leistung könnte dann nicht mehr erbracht werden.

Wenn der vorliegende Beschluss zur Geltung käme, hieße das, dass die Labormedizin bis auf wenige Untersuchungen - Basis- und Notfalllabor - nur noch von Laborärzten erbracht werden dürfte. Das könnte im Klinikbereich zu Versorgungsengpässen führen. Die Laborgemeinschaften würden in ihrer Existenz gefährdet, weil der größte Teil der Leistungen des Labors nicht mehr von Nichtlaborfachärzten erbracht werden könnte.

Herr Kollege Raidt wird zu diesem Thema auch noch Stellung nehmen. Ich bitte, dies in Ihre Überlegungen mit einzubeziehen.

Danke schön.

(Beifall)

Prof. Dr. Dr. h. c. Jörg-Dietrich Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:

Schönen Dank. Dazu bitte direkt Herr Koch.

© 2003, Bundesärztekammer.