Dr. Zimmermann, Niedersachsen:
Herr Präsident!
Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die hausärztliche Medizin ist in der Krise, wie
man sieht, wenn man sich die Schaubilder, die im Foyer ausgestellt sind,
anschaut. Aber diese Krise lösen wir nicht dadurch, dass wir die Probleme mit
dem Beschluss von Rostock in die Kliniken verlagern.
(Beifall)
Es ist doch so, dass sich seit Rostock Erhebliches getan
hat. Wir haben das DRG-System und wir erleben die dramatischen Veränderungen
unter dem DRG-System hautnah. Es geht jetzt nicht darum, nur den Hausarzt der
Zukunft zu schaffen, sondern wir müssen eine Gesamtversorgung sehen. Die Gesamtversorgung
betrifft eben nicht nur die Praxis, sondern sie betrifft genauso und vielleicht
- wenn wir der Ministerin glauben können und sich das so durchsetzen sollte,
was wir hoffentlich verhindern können - noch sehr viel mehr die Kliniken.
Gerade in den Kliniken - das haben einige Vorredner sehr deutlich gemacht -
brauchen wir den Generalisten.
(Beifall)
Auch in Zukunft wird dieser Generalist nicht nur für die
Versorgung, sondern gerade auch für die Weiterbildung notwendig sein; denn wer
in den Kliniken nur hauptsächlich in seinem Schwerpunkt arbeitet, wird in
erster Linie seinen Schwerpunkt vermitteln und eben nicht die generellen
Ansätze der Inneren Medizin.
Versuchen Sie, einer weiteren Zersplitterung des Faches
entgegenzuwirken! Stärken Sie den Hausarzt, indem Sie sagen: Wir bleiben in der
einen Säule sehr wohl, was den Allgemeinmediziner betrifft, bei unseren
Beschlüssen, aber erhalten Sie den Allgemeininternisten, denn diesen brauchen
wir unbedingt in der Klinik und in den vorgeschalteten Klinikeinrichtungen.
(Beifall)
Die Ärztekammer Niedersachsen hat dies nach sehr
eingehender Diskussion so beschlossen. Der Antrag 20 gibt diesen Beschluss
wieder. Wir wollen nicht den Hausarzt schwächen oder abschaffen, wie es hier
manchmal anklingt, sondern wir wollen ihn stärken. Wir wollen ihm einen starken
Partner in der Klinik geben. Ein Allgemeinmediziner in der Klinik für die
internistischen Aufgaben kann nach der jetzt vorgelegten Weiterbildungsordnung
diese Aufgabe unserer Meinung nach aber nicht erfüllen.
(Beifall)
Deshalb stimmen Sie bitte dem Antrag 20 zu und gehen Sie
über Rostock hinaus.
Ich danke Ihnen.
(Beifall)
Prof. Dr. Dr. h. c. Jörg-Dietrich Hoppe,
Präsident der
Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:
Schönen Dank, Herr
Zimmermann. Die nächste Rednerin ist Frau Kollegin Burg aus Rheinland-Pfalz.
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