Dr. Hoppenthaller, Bayern:
Herr Präsident! Verehrte
Kolleginnen und Kollegen! Jetzt kommt die Argumentation: Wir brauchen den
Allgemeininternisten im Krankenhaus. Das stimmt doch nicht! Seit mehr als fünf
Jahren wird kein Chefarzt mehr eingestellt, der keinen Schwerpunkt hat. Jeder
Oberarzt, der heute eingestellt wird, soll einen Schwerpunkt haben. Es stimmt
doch auch nicht, dass ein Kardiologe kein Ulcus ventriculi behandeln kann. Er
ist doch während seiner sechsjährigen Weiterbildung nicht nur kardiologisch
tätig. Er ist internistisch tätig. Er ist Facharzt für Innere Medizin und
Kardiologie. Deshalb kann er auch, wenn er Kardiologe ist, eine
Lungenentzündung und ein Ulcus ventriculi behandeln.
Ich denke, das sind vorgeschützte Argumente, mit denen
gegen den Beschluss von Rostock angegangen werden soll. Wir kämpfen jetzt seit
zehn Jahren für eine definierte und strukturierte hausärztliche Versorgung. In
Rostock haben wir es geschafft, mit großer Mehrheit diesen Beschluss zu fassen.
Nun liegen Ihnen diese fünf Anträge vor, die eindeutig wieder das
Drei-Säulen-Modell einführen wollen, den Hausarzt zu Fuß und zu Pferde. Wenn
Sie einen solchen Beschluss fassen und das Rostocker Modell damit kippen, sind
die jungen Kolleginnen und Kollegen in den Kliniken wieder verunsichert und wir
werden den Hausarztmangel, der sich überall massiv abzeichnet, wiederum nicht
beheben können.
Ich bitte Sie deshalb, diese Anträge allesamt abzulehnen.
Danke.
(Beifall)
Prof. Dr. Dr. h. c. Jörg-Dietrich Hoppe,
Präsident der
Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:
Danke schön. Jetzt Herr
Kollege Baumgarten aus Bayern.
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