Dr. Bicker, Nordrhein:
Herr Präsident! Liebe
Kolleginnen und Kollegen! Lieber Herr Beyerle, Sie haben gesagt, wir wollten
die Innere Medizin zerschlagen, und haben Zahlen aus dem aktuellen
Tätigkeitsbericht der Bundesärztekammer zitiert. Das war Stand 31. Dezember
2002. Wir sollten einmal überlegen: Wann tritt denn die neue
Weiterbildungsordnung in Kraft? Wann wird sie Wirkungen zeigen? Wenn wir den
optimistischen Anträgen, die wir ja auch vorliegen haben, folgen, dass sie 2005
auf Landesebene umgesetzt werden wird - ich glaube nicht, dass das ganz so
schnell gehen wird -, werden wir den ersten so weitergebildeten Internisten und
Schwerpunktarzt erst im Jahre 2011 haben. Er wird ja auch nicht gleich nach seiner
Gebietsanerkennung eine Chefarztstelle bekommen. Dies zu glauben wäre eine
Illusion.
Von daher sollten wir den Blick in die Zukunft richten und
uns von der gegenwärtigen Situation frei machen. So schnell kommt das also
nicht.
Dann sollten Sie auch genau lesen: Was steht in der
Weiterbildungsordnung? Was steht in dem Rostocker Beschluss? Dort steht:
Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie. Es steht dort nicht mehr: Innere
Medizin/Kardiologie. Das heißt, er ist Internist und gleichzeitig in seinem Schwerpunkt
tätig. Das heißt nicht, dass er die allgemeine Innere Medizin aufgegeben hat.
Während Ihrer Rede, Herr Beyerle, habe ich mir die
Stellenanzeigen in dem gerade verteilten „Deutschen Ärzteblatt“, Ausgabe 21,
angeschaut. Dort stehen insgesamt sechs Ausschreibungen für Oberarzt- und
Chefarztstellen für Innere Medizin. In vier Annoncen ist zusätzlich eine
Schwerpunktbezeichnung verlangt worden.
Ich glaube, dass im Jahr 2011/2012 der allgemeine
Internist in den Krankenhäusern gar nicht mehr gefordert wird. Das wird sich
unter den DRG-Bedingungen sehr schnell erledigen. Von daher sage ich: Lassen
Sie uns für Rostock stimmen, lassen wir uns einen Blick in die Zukunft werfen
und von den augenblicklichen Zuständen abstrahieren.
Ich danke Ihnen.
(Beifall)
Prof. Dr. Dr. h. c. Jörg-Dietrich Hoppe,
Präsident der
Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:
Schönen Dank. Als nächster
Redner bitte Herr Kötzle.
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