Kötzle, Nordrhein:
Herr Präsident! Meine Damen und
Herren! Der Deutsche Ärztetag in Rostock hat - das war das Entscheidende in dem
Antrag IV-1 - eine zweigliedrige Struktur beschlossen: die Weiterbildung zum
Facharzt für Innere und Allgemeinmedizin und zum Facharzt für Innere Medizin
und Schwerpunkt. Er hat auch die Begründung dazu geliefert, nämlich dass sich
die bislang nicht einheitliche Hausarztqualifikation als Hindernis erwiesen
hat, die hausärztliche Versorgung sicherzustellen. Er hat ebenso die Begründung
dafür geliefert, dass wir durch diesen Beschluss, ein zweistufiges System in
der Hausarztmedizin zu installieren, eine hohe Durchlässigkeit, Quereinstieg
einschließlich Anrechenbarkeit von Weiterbildung in möglichst vielen anderen
Gebieten, erreichen. Er hat die Flexibilität dieses Systems unterstützt. Er hat
die Sicherstellung der Krankenversorgung und der Weiterbildung in den
internistischen Abteilungen der Krankenhäuser ausdrücklich hervorgehoben. Er
hat auch die Forderung nach stärkerer internistischer Prägung der
hausärztlichen Versorgung mit diesem Modell verbunden. Ein weiterer wichtiger
Punkt war die ausreichende Qualifikationsmöglichkeit durch zur Weiterbildung
geeignete Stellen im stationären und im ambulanten Bereich mit angemessener
Vergütung.
Das waren die Kernpunkte des Beschlusses von Rostock.
Alles, was dahinter zurückfällt, indem wir wieder eine Dreistufigkeit
einführen, indem wir die hausärztliche Versorgung in zwei hausärztliche
Fachärzte aufteilen, wird dazu führen, dass das, was hier von verschiedenen
Rednern immer wieder als Aufgabe angemahnt wurde, nicht eintritt, nämlich den
Streit zu beenden. Wenn wir diese Zweistufigkeit nicht einführen, wird der
Streit nicht enden.
Insofern können wir sagen: Wenn wir hinter Rostock
zurückgehen, in den alten Zustand, werden wir den Streit heute nicht beenden.
Ich bitte Sie, unbedingt die Anträge 15, 20, 41 und 44 abzulehnen bzw. die
Rostocker Beschlüsse zu bestätigen. Der Streit muss ein Ende haben; das geht
aber nur über diesen Weg.
In Aachen haben wir einschließlich der Universitätsklinik
vier Krankenhäuser. Wir haben keinen einzigen Generalisten in Aachen als
Internist. Ich glaube, die einzige Möglichkeit, die richtige Forderung nach
einem Generalisten zu erfüllen, besteht darin, den Facharzt für Innere und
Allgemeinmedizin einzuführen. Er ist als Generalist in der Lage, weiter im
Krankenhaus tätig zu sein. Vieles von dem, was wir hier gehört haben, ist schon
längst Faktum.
Leider geht meine Redezeit zu Ende. Ich glaube, mein
Anliegen ist deutlich geworden. Ich bitte Sie, für Rostock zu stimmen und die
Anträge, die das unterlaufen, abzulehnen.
Vielen Dank.
(Beifall)
Prof. Dr. Dr. h. c. Jörg-Dietrich Hoppe,
Präsident der
Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:
Danke, Herr Kötzle. Der
nächste Redner ist Herr Kollege Menzel aus Thüringen.
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