Zimmer, Nordrhein:
Herr Präsident! Liebe
Kolleginnen und Kollegen! Ich möchte versuchen, kurz darzulegen, warum ich
diesen Antrag gestellt habe. Wir schaffen mit dem von Herrn Fabian gestellten
und inhaltlich gut nachvollziehbaren Antrag folgende Situation: Wir schaffen
einzigartig für die Bundesrepublik einen Facharzt, der dann zwei Urkunden hat.
Ich denke, nachdem wir gerade abgestimmt haben, können wir den Ärztetag nicht
schon wieder in Aufruhr bringen und die jungen Leute draußen in die
Unsicherheit schicken.
Wir haben umgekehrt das europäische Problem. Dieses
europäische Problem ist meiner Einschätzung nach zu lösen mit einer Urkunde und
einer Bescheinigung, in der steht, was der Kollege
im Rahmen seiner Ausbildung zur Inneren Medizin inhaltlich und rechtlich
geleistet hat. Das steht in der EU-Richtlinie 93/16. Damit ist aber nicht
eine zweite Urkunde ausgestellt, sondern eine Bescheinigung, die im Falle der
Migration in einem EU-Land eingesetzt werden kann. Zwei Urkunden hätten ja auch
zur Folge, dass man zwei Schilder hat und zwei Tätigkeiten
ausüben kann. Man könnte als Gebietsarzt beispielsweise für Gastroenterologie
über Einzelverträge gebietsärztlich tätig werden und gleichzeitig in einem
offenen Gebiet als Hausarzt arbeiten mit dem Titel: Ich bin ja auch Internist,
ich habe die zweite Urkunde.
Genau dem müssen wir jetzt endlich einmal entgegentreten.
Ich glaube, die Lösung steht in diesem Antrag.
Danke schön.
(Beifall)
Prof. Dr. Dr. h. c. Jörg-Dietrich Hoppe,
Präsident der
Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:
Danke schön. Das ist sicher
richtig. Ich darf darauf hinweisen, dass wir das auch schon einmal hatten. Wir
haben beispielsweise einmal den Arzt für Lungenheilkunde aufgehoben und dafür
den Teilgebietsarzt Lungen- und Bronchialheilkunde der Inneren Medizin
eingeführt. Wir haben damals den Lungenärzten vorgeschrieben, dass sie den Arzt
für Innere Medizin nur gleichzeitig mit der Teilgebietsbezeichnung Lungen- und
Bronchialheilkunde führen dürfen. Dieses Vorbild hat dabei eine Rolle gespielt.
Das ist schon einige Jahre her. Es hat funktioniert und war damals auch
gerichtsfest. Aber die Zeiten haben sich natürlich geändert. Deshalb möchte ich
Herrn Rechtsanwalt Schirmer bitten, uns mitzuteilen, wie seine juristische
Sicht der Dinge ist.
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