TOP II : Novellierung der (Muster-)Weiterbildungsordnung

2. Tag: Mittwoch, 21. Mai 2003 Nachmittagssitzung

Dr. Pfaffinger, Bayern:

Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich spreche zum Antrag 11. Hiernach soll der Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie und wahlweise die Bezeichnung Facharzt für psychische Erkrankungen geführt werden können. Ich bitte Sie, diesen Antrag abzulehnen. Hierbei handelt es sich um ein kurzfristiges Unterlaufen eines Kompromisses, den die Fachgesellschaften und die Berufsverbände für Psychiatrie und Psychosomatik und Psychotherapie gefunden und gemeinsam auch der Bundesärztekammer vorgetragen haben. Es käme dadurch zu einer weiteren Verwirrung bei der Bevölkerung, bei den Patienten und auch bei uns Kollegen. Es herrscht bereits jetzt Verwirrung: Was ist ein Psychiater? Was ist ein Psychologischer Psychotherapeut?

Deutschland wäre auch das erste Land, welches das Fachgebiet Psychiatrie aufgibt. Ein Ziel des Antrags, nämlich dass es zu einer Entstigmatisierung kommen soll, wird durch diese Umbenennung auch nicht erreicht. Es kommt nicht zu einer Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen.

Es muss vielmehr, wie ich finde, unser Anliegen sein, dass psychische Erkrankungen generell entstigmatisiert werden, aber nicht durch ein gleichzeitiges Bestehen von zwei Fachgebietsbezeichnungen. Deshalb bitte ich Sie, den Antrag abzulehnen.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

(Beifall)

Prof. Dr. Dr. h. c. Jörg-Dietrich Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:

Schönen Dank, Frau Kollegin. Das Wort zur Geschäftsordnung hat jetzt Herr Kollege Menzel aus Thüringen.

© 2003, Bundesärztekammer.