Dr. Pfaffinger, Bayern:
Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und
Kollegen! Ich spreche zum Antrag 11. Hiernach soll der Facharzt für Psychiatrie
und Psychotherapie und wahlweise die Bezeichnung Facharzt für psychische
Erkrankungen geführt werden können. Ich bitte Sie, diesen Antrag abzulehnen.
Hierbei handelt es sich um ein kurzfristiges Unterlaufen eines Kompromisses,
den die Fachgesellschaften und die Berufsverbände für Psychiatrie und Psychosomatik
und Psychotherapie gefunden und gemeinsam auch der Bundesärztekammer
vorgetragen haben. Es käme dadurch zu einer weiteren Verwirrung bei der
Bevölkerung, bei den Patienten und auch bei uns Kollegen. Es herrscht bereits
jetzt Verwirrung: Was ist ein Psychiater? Was ist ein Psychologischer
Psychotherapeut?
Deutschland wäre auch das erste
Land, welches das Fachgebiet Psychiatrie aufgibt. Ein Ziel des Antrags, nämlich
dass es zu einer Entstigmatisierung kommen soll, wird durch diese Umbenennung
auch nicht erreicht. Es kommt nicht zu einer Entstigmatisierung psychischer
Erkrankungen.
Es muss vielmehr, wie ich finde,
unser Anliegen sein, dass psychische Erkrankungen generell entstigmatisiert
werden, aber nicht durch ein gleichzeitiges Bestehen von zwei
Fachgebietsbezeichnungen. Deshalb bitte ich Sie, den Antrag abzulehnen.
Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit.
(Beifall)
Prof. Dr. Dr. h. c. Jörg-Dietrich Hoppe,
Präsident der
Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:
Schönen
Dank, Frau Kollegin. Das Wort zur Geschäftsordnung hat jetzt Herr Kollege
Menzel aus Thüringen.
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