TOP II : Novellierung der (Muster-)Weiterbildungsordnung

3. Tag: Donnerstag, 22. Mai 2003 Vormittagssitzung

Prof. Dr. Dr. h. c. Jörg-Dietrich Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:

Wir kommen nun zum Antrag 86. Liegt er vor?

(Zurufe: Ja!)

Dieser Antrag stammt von Herrn Dr. Kaiser aus Westfalen-Lippe. Es geht um die fachgebundene Röntgendiagnostik. Zur Weiterbildungszeit wird folgende Formulierung vorgeschlagen:

18 Monate Röntgendiagnostik Skelett (bzw. 12 Monate Thorax/ 12 Monate Verdauungstrakt und Gallenwege/12 Monate Harntrakt) bei einem Weiterbildungsbefugten für Radiologie gemäß § 5 Abs. 1 Satz 1, davon

-          6 Monate Weiterbildung im stationären Bereich

-          Es können bis zu 12 Monate während einer Facharztweiterbildung bei einem für diese Zusatzweiterbildung Befugten gemäß § 5 Abs. 1 Satz 2 abgeleistet werden.

Im Falle eines Weiterbildungsengpasses Radiologie kann die fachgebundene Röntgendiagnostik durch Rücksprache mit den Radiologen und Festlegung der Weiterbildungsinhalte und vorhergehender Vereinbarung mit der Ärztekammer auch von Teilgebietsradiologen vermittelt werden.

So richtig passt dieser Antrag nicht mehr. Gibt es eine Gegenrede? - Herr Holfelder.

Dr. Holfelder, Hessen:

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich will gegen diesen Antrag sprechen. Sie haben sich vorhin in Ihren Abstimmungen bemüht - das ist sehr zu begrüßen ‑, dieses ewige Kriegsgeschrei zwischen Fachgebietsradiologen und Radiologen zu beerdigen.

(Beifall)

Das würde mit diesem Antrag konterkariert. Dieser Antrag verschlechtert - natürlich im Sinne der Radiologen - den Vorschlag der Bundesärztekammer, weil hier eine echte Monopolisierung gewünscht wird, die man nach Rücksprache mit dem Radiologen aufbrechen könnte.

Aber ich bitte Sie sehr herzlich, den Antrag abzulehnen.

(Beifall)

Prof. Dr. Dr. h. c. Jörg-Dietrich Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:

Danke sehr. Materiell wesentlich sind ja die sechs Monate Weiterbildung im stationären Bereich. Das ist der Kernsatz dieses Antrags. Die anderen Dinge haben wir ja bereits behandelt. Wir stimmen also über den Antrag auf Drucksache Nr. II-86 ab. Wer möchte den Antrag befürworten? - Einige. Wer ist dagegen? - Das ist die Mehrheit. Wer enthält sich? - Der Antrag ist abgelehnt.

© 2003, Bundesärztekammer.