TOP II : Novellierung der (Muster-)Weiterbildungsordnung

3. Tag: Donnerstag, 22. Mai 2003 Vormittagssitzung

Prof. Dr. Dr. h. c. Jörg-Dietrich Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:

Wir kommen zum Antrag 45 von Dr. König, Dr. Albring und Dr. Hülskamp. Es geht um die Zusatzweiterbildung Röntgendiagnostik - fachgebunden. Der Antrag lautet:

Die in der Definition der Zusatzweiterbildung „Röntgendiagnostik - fachgebunden“ aufgeführten Organsysteme werden um das Organsystem „Mamma“ ergänzt.

Möchte jemand dagegen sprechen?

(Zuruf: Ich möchte den Antrag begründen!)

- Ich frage zunächst einmal, ob jemand dagegen sprechen möchte. - Das ist nicht der Fall.

(Zuruf)

- Es wird Vorstandsüberweisung beantragt. Einer der Antragsteller hat das Recht, den Antrag zu begründen. Bitte schön.

Dr. König, Hessen:

Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich möchte Sie bitten, diesen Antrag nicht dem Vorstand zu überweisen; denn in der jetzigen Zeit werden Mammographien sowohl von Radiologen als auch von Gynäkologen durchgeführt. Nach der neuen Weiterbildungsordnung ist vorgesehen, dass die Gynäkologen nicht mehr dabei sind und diese Befähigung nicht mehr erwerben können. Das heißt, die Frauen sollen dann nur noch von Radiologen mammographiert werden, die die anfallenden Zahlen durch das Mammographie-Screening allein gar nicht bewältigen können.

Wir haben mit den Radiologen den Konsens, dass wir auch in Zukunft dies gemeinsam tun wollen, weil von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und der Politik immer beide Fachgruppen eingeladen werden, um gemeinsam die Qualitätssicherung und das weitere Vorgehen zu besprechen. Deshalb ist einfach nicht einzusehen, dass jetzt plötzlich die Gynäkologen hier ausgeklinkt werden und die Radiologen es allein machen sollen. Mit dem Berufsverband der Radiologen haben wir einen Konsens; deshalb sollte das berücksichtigt werden. Ich bitte Sie, diesem Antrag zuzustimmen und keine Überweisung an den Vorstand vorzunehmen, denn das würde den Frauen schaden.

Vielen Dank.

(Beifall)

Prof. Dr. Dr. h. c. Jörg-Dietrich Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:

Vielen Dank. Wir stimmen zunächst darüber ab, den Antrag auf Drucksache Nr. II-45 an den Vorstand zu überweisen. Wer möchte diesen Antrag dem Vorstand überweisen? - Wer ist dagegen? - Das ist die Mehrheit. Dann stimmen wir also inhaltlich ab. Wer möchte dem Antrag zustimmen? - Wer ist dagegen? - Das ist nicht klar zu entscheiden. Ich frage noch einmal: Wer möchte dem Antrag zustimmen? - Wer ist dagegen? - Das Erste war die Mehrheit. Das ist jetzt geklärt. Der Antrag ist angenommen.

(Beifall)

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