TOP II : Novellierung der (Muster-)Weiterbildungsordnung

3. Tag: Donnerstag, 22. Mai 2003 Nachmittagssitzung

Prof. Dr. Lob, Bayern:

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich spreche für den Antrag 9 im Hinblick auf die Einführung einer Zusatzweiterbildung für die Fachärzte für Herzchirurgie und für die Fachärzte für Viszeralchirurgie. Frau Gitter hat ihre Ablehnung rein formal begründet. Ich möchte Ihnen sagen, warum wir den Antrag gestellt haben. Die Transplantationschirurgie hat in den letzten 20 Jahren eine enorme Qualitätsverbesserung für die Patienten gebracht. Die Herztransplantation, die Lungentransplantation, die Pankreastransplantation, die Lebertransplantation sind hochspezialisierte Dinge, die aber mittlerweile flächendeckend angeboten werden. Die jungen Kollegen - für diese machen wir doch die Weiterbildungsordnung für die nächsten zehn, 15 Jahre - machen dies in wirklich massivem persönlichem Einsatz: die Organentnahme, das Verbringen in die speziellen Kliniken, transplantieren in der Nacht über Stunden. Und dann verweigern wir den jungen Kollegen, dass sie eine Qualifikation erwerben können, und zwar über die Selbstverwaltung! Sie müssen ihr Zeugnis nicht in den USA abholen oder dem guten Willen unterworfen sein, in der Klinik einen Nachweis zu erhalten, sondern wir, die Selbstverwaltung, geben ihnen diese Qualifikation.

(Beifall)

Das kostet keinerlei öffentliche Mittel, es sei denn, die Kammern haben einen gewissen Arbeitsaufwand, der aber über das Prüfungsgeld wieder hereinkommt. Niemandem wird etwas weggenommen und den jungen Kollegen wird die Chance gegeben, sich über die Landesärztekammern systematisiert zu qualifizieren. Wir wollen die Jungen motivieren. Stimmen Sie also bitte diesen Anträgen zu, die niemanden von uns tangieren, aber den Jungen eine Chance geben. Stimmen Sie bitte für die Anträge 9 und 10.

Herzlichen Dank.

(Beifall)

© 2003, Bundesärztekammer.