Dr. Alder, Brandenburg:
Herr Präsident! Liebe
Kolleginnen und Kollegen! Die zweite Lesung habe ich nicht deshalb beantragt,
weil ich Ihre Geduld strapazieren will, sondern weil ich zu meinem Antrag etwas
sagen möchte. Er berührt ziemlich Grundsätzliches, während er auf der anderen
Seite ein Randgebiet thematisiert.
Es geht um die Zusatzbezeichnung Psychoanalyse. Ich bitte
Sie, sich Folgendes noch einmal zu überlegen. Wir brauchen eine Öffnung für
alle klinisch tätigen Fachärzte. Im Antrag
steht eine Einschränkung auf die drei Psychofachärzte. Wir brauchen aber das
breite Feld. Warum ist das so? Es gibt eine Konkurrenzgruppe, nämlich die
Psychologischen Psychotherapeuten. Wenn wir diesen das Feld überlassen, ist das
für uns Ärzte schlecht. Wir stärken mit einem Votum dafür unsere ärztliche
Position auch im Bereich der Psychotherapie, auch im speziellen Bereich der
Psychoanalyse.
Deshalb votieren Sie bitte dafür. Es tut uns allen gut,
auch dem Prinzip der Freiheit der ärztlichen Weiterbildungsmöglichkeiten.
Danke.
(Beifall)
Prof. Dr. Dr. h. c. Jörg-Dietrich Hoppe,
Präsident der
Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:
Danke sehr. Gibt es eine
Gegenrede zur zweiten Lesung? - Das ist nicht der Fall. Dann stimmen wir über
die zweite Lesung ab. Wir zählen aus. Ich frage: Wer möchte eine zweite Lesung
zum Antrag 30? - Wer möchte keine zweite Lesung, lehnt also die zweite Lesung
ab? - Enthaltungen? - Das ist nicht so erheblich. Der Antrag ist mit 143 : 37
Stimmen abgelehnt.
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