TOP III : Palliativmedizinische Versorgung in Deutschland

3. Tag: Donnerstag, 22. Mai 2003 Vormittagssitzung

Dr. Linden, Westfalen-Lippe:

Liebe Kolleginnen! Liebe Kollegen! Ich möchte mich ganz besonders intensiv bei allen drei Referenten bedanken. Sie haben mir aus der Seele gesprochen. Ich meine, es gilt, die Palliativmedizin zu etablieren und in die Ärzteschaft hineinzuführen. Das sollte aber nicht nur deklamatorisch erfolgen, wie es in den allgemeinen Bestimmungen für die Abschnitte B und C formuliert ist, nämlich „Betreuung von Schwerstkranken und Sterbenden“. Angesprochen sind auch die Anatomen, die Physiologen, die Biochemiker. Dort sehe ich es nicht gut aufgehoben. Ich meine, es müsste in jedem Fach, das mit Patientenbetreuung zu tun hat, etabliert werden.

In der Allgemeinmedizin hatten wir bisher eine Seminarweiterbildung von zunächst 240, dann 80 Stunden. Dort kamen palliativmedizinische Themen vor. Wir haben in der Ärztekammer Westfalen-Lippe palliativmedizinische Kurse geschaffen. Jetzt findet wieder ein Kurs in Borkum statt. Dies ist notwendig und sinnvoll.

Von Herrn Professor Klaschik wurde auch auf die Weiterbildung, und zwar auf die künftige Weiterbildung, abgehoben. Da muss man mit Schrecken feststellen: Es werden 18 Monate in einer Einrichtung gefordert. Frau Dr. Auerswald hat darauf hingewiesen, dass wir in Deutschland 70 stationäre und 30 ambulante Einrichtungen haben. Wie soll da eine 18-monatige Weiterbildung stattfinden?

Ich glaube, diesen Punkt in der Weiterbildungsordnung müssen wir noch einmal überdenken. Wir dürfen keinen Flaschenhals schaffen, sondern müssen durch Kurse und sonstige Weiter- und Fortbildungsmöglichkeiten die Palliativmedizin in den Köpfen und Herzen etablieren.

Schönen Dank.

(Beifall)

Prof. Dr. Dr. h. c. Jörg-Dietrich Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:

Schönen Dank
, Herr Linden. Jetzt Herr Zimmer aus Nordrhein.

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