Prof. Dr. habil. Haupt, Sachsen:
Herr Präsident!
Meine sehr verehrten, lieben Kolleginnen und Kollegen! Ich glaube, bei der
Begleitung von sterbenden Patienten werden wir auch selbst immer wieder
hinterfragt, inwieweit uns die Zuwendung und das Hinabsteigen aus der Situation
des behandelnden Arztes auf die Stufe des echten Partners, der eine kritische
Situation des Lebens zu bewältigen hat, selbst beschäftigt. Man kann meiner
Ansicht nach nicht früh genug damit beginnen, das zu lernen. Neben dem
Unterricht in den Universitäten, der durchaus denkbar und machbar sein könnte,
sollten wir ganz besonders den Studenten, die unsere Arbeit eines Tages
fortsetzen sollen, die Ermutigung schenken, auf dem Gebiet der praktischen
Palliativbetreuung zu famulieren. Warum sollen sie den Arzt bei der
Sterbebegleitung nicht begleiten sowie auf der Station gleichzeitig mit Hand
anlegen und dabei lernen, dass der ärztliche Beruf auch etwas mit Nächstenliebe
und ganz großer Zuwendung, aber auch mit großem Wissen und mit Einsatz von Zeit
für die Sterbenden und Schwerstkranken zu tun hat?
(Vereinzelt
Beifall)
Ich wäre sehr dankbar, wenn wir als Ärztetag an die
Fakultäten appellierten, aber auch allen Mut machten, die Hospizeinrichtungen
leiten und betreuen, die Studenten in diese Arbeit so früh wie möglich
einzugliedern, um den großen Bedarf, der hier skizziert wurde, in Zukunft besser abdecken zu können.
(Beifall)
Prof. Dr. Dr. h. c. Jörg-Dietrich Hoppe,
Präsident der
Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:
Vielen Dank, Herr Professor
Haupt. Als nächste Rednerin bitte Frau Kollegin
Schlang aus Hessen.
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