TOP V : Tätigkeitsbericht der Bundesärztekammer

4. Tag: Freitag, 23. Mai 2003 Vormittagssitzung

Prof. Dr. Bertram, Nordrhein:

Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich habe zusammen mit den Kollegen Rohde und Ludwig die Anträge 45, 46 und 47 eingebracht. Der Antrag 47 ergänzt das, was Herr Griebenow sagte. Er legt nämlich fest, dass möglichst schnell die neuen einheitlichen Bewertungskriterien in den Landesärztekammern umgesetzt werden sollen. Das ist eine Empfehlung, die uns hilft, der Politik gegenüber zu demonstrieren, dass wir auf einem ganz einheitlichen Weg sind. Wenn man mit Politikern diskutiert, halten diese einem immer wieder vor, dass es föderal bedingt sehr große Unterschiede gibt und dass man deswegen durch das Qualitätsinstitut und durch den Bundesausschuss eine Bundeseinheitlichkeit herstellen müsse. Dem sollten wir zuvorkommen.

Ich halte gar nichts davon, hier auf dem Ärztetag einzelne Paragraphen zu diskutieren. Das haben wir bei der (Muster-)Weiterbildungsordnung nicht getan, und wir sollten uns hier auch nicht um einzelne Spiegelstriche kümmern.

(Vereinzelt Beifall)

Ein Wort zur Begleitung der Fortbildung durch die Industrie. Im Gesetzentwurf steht in § 95, dass Fortbildungsveranstaltungen frei von wirtschaftlichen Interessen sein müssen. Jedes Sponsoring durch die Industrie wird ausgeschlossen. Der Antrag dient der Klarstellung: Wir wollen nicht, dass die Industrie Einfluss auf den Inhalt der Fortbildung nimmt. Ich denke, wir haben alle nichts gegen eine Industrieausstellung, die keinen Einfluss auf den Inhalt nimmt. Das muss klar geregelt werden. Ich denke, hier müssen wir Herrn Hoppe und dem Deutschen Senat Unterstützung geben, indem wir einem solchen Antrag zustimmen.

Wir haben mit den Berufsverbänden und den wissenschaftlichen Fachgesellschaften große Probleme damit, dass in den einzelnen Bundesländern unterschiedliche administrative Bedingungen herrschen. Das ist für überregionale Veranstalter ein großes Hemmnis. Wir wollen das freiwillige Fortbildungszertifikat voranbringen. Dazu gehört auch eine gewisse Abstimmung der Administration. Ich spreche hier vom Antrag 45.

Ich möchte noch kurz zu dem Antrag 57 von Frau Schlang Stellung nehmen. So begrüßenswert ich den Antrag finde, möchte ich Frau Schlang bitten, zu überlegen, ob sie bei den folgenden zwei Sätzen eine andere Formulierung wählen könnte. Im Text des Antrags heißt es:

Darüber hinaus sollte kontinuierliche Fortbildung nicht nur für Niedergelassene verbindlich eingeführt werden.

Damit wird ein obligatorisches Zertifikat gefordert. Ich glaube, das ist für einige Delegierte hier ein starkes Hindernis, dem Antrag zuzustimmen.

Ein weiterer Satz lautet:

Der Preis der Fortbildungsveranstaltung orientiert sich an der Punktzahl.

Das verstehe ich nicht ganz. Es ist zu überlegen, ob dieser Satz nicht gestrichen werden sollte, um eine breite Zustimmung zu erhalten.

Vielen Dank.

(Beifall)

Prof. Dr. Dr. h. c. Jörg-Dietrich Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:

Schönen Dank, Herr Bertram. Der nächste Redner ist Herr Kollege Fink.

© 2003, Bundesärztekammer.