Prof. Dr. Bertram, Nordrhein:
Herr Präsident! Liebe
Kolleginnen und Kollegen! Ich habe zusammen mit den Kollegen Rohde und Ludwig
die Anträge 45, 46 und 47 eingebracht. Der Antrag 47 ergänzt das, was Herr
Griebenow sagte. Er legt nämlich fest, dass möglichst schnell die neuen
einheitlichen Bewertungskriterien in den Landesärztekammern umgesetzt werden
sollen. Das ist eine Empfehlung, die uns hilft, der Politik gegenüber zu
demonstrieren, dass wir auf einem ganz einheitlichen Weg sind. Wenn man mit
Politikern diskutiert, halten diese einem immer wieder vor, dass es föderal
bedingt sehr große Unterschiede gibt und dass man deswegen durch das
Qualitätsinstitut und durch den Bundesausschuss eine Bundeseinheitlichkeit
herstellen müsse. Dem sollten wir zuvorkommen.
Ich halte gar nichts davon, hier auf dem Ärztetag einzelne
Paragraphen zu diskutieren. Das haben wir bei der
(Muster-)Weiterbildungsordnung nicht getan, und wir sollten uns hier auch nicht
um einzelne Spiegelstriche kümmern.
(Vereinzelt
Beifall)
Ein Wort zur Begleitung der Fortbildung durch die
Industrie. Im Gesetzentwurf steht in § 95, dass Fortbildungsveranstaltungen
frei von wirtschaftlichen Interessen sein müssen. Jedes Sponsoring durch die
Industrie wird ausgeschlossen. Der Antrag dient der Klarstellung: Wir wollen
nicht, dass die Industrie Einfluss auf den Inhalt der Fortbildung nimmt. Ich
denke, wir haben alle nichts gegen eine Industrieausstellung, die keinen
Einfluss auf den Inhalt nimmt. Das muss klar geregelt werden. Ich denke, hier
müssen wir Herrn Hoppe und dem Deutschen Senat Unterstützung geben, indem wir
einem solchen Antrag zustimmen.
Wir haben mit den Berufsverbänden und den
wissenschaftlichen Fachgesellschaften große Probleme damit, dass in den
einzelnen Bundesländern unterschiedliche administrative Bedingungen herrschen.
Das ist für überregionale Veranstalter ein großes Hemmnis. Wir wollen das
freiwillige Fortbildungszertifikat voranbringen. Dazu gehört auch eine gewisse
Abstimmung der Administration. Ich spreche hier vom Antrag 45.
Ich möchte noch kurz zu dem Antrag 57 von Frau Schlang
Stellung nehmen. So begrüßenswert ich den Antrag finde, möchte ich Frau Schlang
bitten, zu überlegen, ob sie bei den folgenden zwei Sätzen eine andere
Formulierung wählen könnte. Im Text des Antrags heißt es:
Darüber hinaus sollte kontinuierliche Fortbildung nicht nur für Niedergelassene
verbindlich eingeführt werden.
Damit wird ein obligatorisches Zertifikat gefordert. Ich
glaube, das ist für einige Delegierte hier ein starkes Hindernis, dem Antrag
zuzustimmen.
Ein weiterer Satz lautet:
Der Preis der Fortbildungsveranstaltung orientiert sich an der Punktzahl.
Das verstehe ich nicht ganz. Es ist zu überlegen, ob
dieser Satz nicht gestrichen werden sollte, um eine breite Zustimmung zu
erhalten.
Vielen Dank.
(Beifall)
Prof. Dr. Dr. h. c. Jörg-Dietrich Hoppe,
Präsident der
Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:
Schönen Dank, Herr Bertram.
Der nächste Redner ist Herr Kollege Fink.
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