TOP V : Tätigkeitsbericht der Bundesärztekammer

4. Tag: Freitag, 23. Mai 2003 Nachmittagssitzung

Dr. Thierse, Berlin:

Ich wollte gegen den Antrag sprechen.

Prof. Dr. Dr. h. c. Jörg-Dietrich Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:

Gegen welchen Antrag?

Dr. Thierse, Berlin:

Gegen den Antrag 43. Uns wurden Konzepte zur Teilzeittätigkeit vorgelegt, beispielsweise ein Vierteljahr arbeiten, ein Dreivierteljahr nicht arbeiten. Diese Teilzeitarbeit soll angerechnet werden. Wenn das jemand ganz so durchzieht, kommt man darauf, dass jemand nach 24 Jahren seinen Facharzt macht.

Ganz bewusst steht in der von Ihnen gestern beschlossenen (Muster-)Weiter­bildungsordnung, dass Weiterbildungsabschnitte von weniger als sechs Monaten nicht gewertet werden. Das hat Gründe. Es geht hier um die Einarbeitung in die Abteilung und vieles andere.

Deshalb sehe ich einen solchen Antrag, abgesehen von der fehlenden EU-Konformität, im Sinne der Weiterbildung nicht für sinnvoll an. Deshalb appelliere ich an Sie, ihn möglichst abzulehnen.

Danke.

Prof. Dr. Dr. h. c. Jörg-Dietrich Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:

Vielen Dank. Frau Künanz aus Nordrhein möchte den Antrag befürworten. Bitte schön.

Künanz, Nordrhein:

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich möchte Sie nicht langweilen; ich habe ja bereits zweimal zu diesem Thema etwas gesagt. Ich fasse mich jetzt kurz. Der Antrag ist berechtigt. Ich bitte Sie ganz eindringlich um Ihre Zustimmung. Es gibt Arbeitszeitmodelle, die wir zurzeit noch nicht kennen, die noch zu entwickeln sind. Diese Weiterbildungsordnung wird für die nächsten zehn oder 20 Jahre - vielleicht sogar noch länger - gelten. Insofern sind alte Verhaltensmuster und alte rigide Forderungen zu überdenken. Die Problematik hinsichtlich des EU-Rechts wird in einem weiteren Antrag behandelt. Danach wird der Vorstand der Bundesärztekammer aufgefordert, sich in den entsprechenden EU-Gremien für eine Änderung einzusetzen.

Vielen Dank.

(Beifall)

Prof. Dr. Dr. h. c. Jörg-Dietrich Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:

Schönen Dank, Frau Künanz. Wir stimmen jetzt ab. Wer möchte dem Antrag zustimmen? - Wer ist dagegen? - Ich glaube, das müssen wir auszählen. Ich frage also noch einmal: Wer ist für den Antrag 43? - Wer möchte den Antrag 43 ablehnen? - Wer enthält sich? - Einige Enthaltungen. Der Antrag ist mit 95:76 Stimmen angenommen.

(Beifall)

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