Dr. Thierse, Berlin:
Ich wollte gegen den Antrag
sprechen.
Prof. Dr. Dr. h. c. Jörg-Dietrich Hoppe, Präsident der
Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:
Gegen welchen Antrag?
Dr. Thierse, Berlin:
Gegen den Antrag 43. Uns
wurden Konzepte zur Teilzeittätigkeit vorgelegt, beispielsweise ein Vierteljahr
arbeiten, ein Dreivierteljahr nicht arbeiten. Diese Teilzeitarbeit soll
angerechnet werden. Wenn das jemand ganz so durchzieht, kommt man darauf, dass
jemand nach 24 Jahren seinen Facharzt macht.
Ganz bewusst steht in der von Ihnen gestern beschlossenen
(Muster-)Weiterbildungsordnung, dass Weiterbildungsabschnitte von weniger als
sechs Monaten nicht gewertet werden. Das hat Gründe. Es geht hier um die
Einarbeitung in die Abteilung und vieles andere.
Deshalb sehe ich einen solchen Antrag, abgesehen von der
fehlenden EU-Konformität, im Sinne der Weiterbildung nicht für sinnvoll an.
Deshalb appelliere ich an Sie, ihn möglichst abzulehnen.
Danke.
Prof. Dr. Dr. h. c. Jörg-Dietrich Hoppe, Präsident der
Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:
Vielen Dank. Frau Künanz
aus Nordrhein möchte den Antrag befürworten. Bitte schön.
Künanz, Nordrhein:
Meine sehr geehrten Damen und
Herren! Ich möchte Sie nicht langweilen; ich habe ja bereits zweimal zu diesem
Thema etwas gesagt. Ich fasse mich jetzt kurz. Der Antrag ist berechtigt. Ich
bitte Sie ganz eindringlich um Ihre Zustimmung. Es gibt Arbeitszeitmodelle, die
wir zurzeit noch nicht kennen, die noch zu entwickeln sind. Diese
Weiterbildungsordnung wird für die nächsten zehn oder 20 Jahre - vielleicht
sogar noch länger - gelten. Insofern sind alte Verhaltensmuster und alte rigide
Forderungen zu überdenken. Die Problematik hinsichtlich des EU-Rechts wird in
einem weiteren Antrag behandelt. Danach wird der Vorstand der Bundesärztekammer
aufgefordert, sich in den entsprechenden EU-Gremien für eine Änderung
einzusetzen.
Vielen Dank.
(Beifall)
Prof. Dr. Dr. h. c. Jörg-Dietrich Hoppe, Präsident der
Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:
Schönen Dank, Frau Künanz.
Wir stimmen jetzt ab. Wer möchte dem Antrag zustimmen? - Wer ist dagegen? - Ich
glaube, das müssen wir auszählen. Ich frage also noch einmal: Wer ist für den
Antrag 43? - Wer möchte den Antrag 43 ablehnen? - Wer enthält sich? - Einige
Enthaltungen. Der Antrag ist mit 95:76 Stimmen angenommen.
(Beifall)
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